Lieber Matthias,
wenn ich sehe, wie du um deinen Vater trauerst, denke ich, wie gut musst du dich bei ihm aufgehoben und von ihm geliebt gefühlt haben.
Liebe Grüße
Angelika
Lieber Matthias,
wenn ich sehe, wie du um deinen Vater trauerst, denke ich, wie gut musst du dich bei ihm aufgehoben und von ihm geliebt gefühlt haben.
Liebe Grüße
Angelika
Ja liebe Angelika,
ich habe leider erst, als mein Vater im Heim lebte, bemerkt, was für Versäumnisse ich leider in seiner Pflege auch zu Hause hatte.
Ich war in der Trauer um meine liebe Partnerin Dorit und konnte keine Nacht mehr schlafen, erst als ich starke Mittel verordnet bekommen hatte, da konnte ich nachts schlafen.
Aber mein Vater musste eben vom Bett aufs Klo gebracht werden und ich habe fest gecshlafen.
Mein vater musste dann ins Pflegeheim, wo ich ihn in den letzten 1,5 Jahren jeden Tag besucht und mit dem Rollstuhl durch die Stadt Bad Liebenstein gefahren habe.
Ich wollte doch, dass er noch lange lebt, auch wenn das Leben im Heim für ihn kein Zuckerschlecken war und er viele gesundheitliche Probleme hatte.
Sogar im hohen Alter noch eine OP Oberschenkelhalsbruch, nach der ich einen ganz schönene Kampf mit den Schwestern im Heim geführt habe, die es nicht zulassen wollten, dass
mein Vater wieder in den Rollstuhl kam.
Es ist einsam und leer um moich herum geworden. Das tägliche Gespräch mit meinem Vater, der Gedankenaustausch, wie man die Aufagen am Haus lösen kann, all das
war sehr wichtig für mich geworden und nun ist er weg. Nur noch auf dem Friedhof da treffe ich meine Angehörigen. Es ist sehr trocken geworden und ich muss nachher wieder giessen.
Ich bin nun schon seit über 1 Monat erkältet, habe immer noch Halsschmerzen, die ich nicht los werde. Aber die Kraft, zum Friedhof zu fahren, die muss ich aufbringen.
Ich hoffe, dass du in deiner Trauer Trost von Angehörigen findest. Ich habe nun seit meines Vaters Tod, des letzten Angehörigen in meiner Nähe, niemanden mehr in meiner Nähe.
Die täglichen Besuche bei meinem Vater im Pflegeheim, das war so etwas wie eine Erlösung in meiner Trauer um meine an meiner Hand gestorbenen Partnerin.
Jetzt ist es der Besuch meines Vaters und die Pflege seiner letzten Ruhestätte.
Liebe Grüsse
Matthiasgrab_vater97_platte.jpg
Lieber Vater im Himmel,
gerade sehe ich wieder ein youtube video, wie ich mit der geistigen Welt kommunizieren kann, mit Dir kommunizieren kann. Als körperlicher Mensch lebst Du leider nicht mehr,
aber eben als Seele. Aber diese Seele ist nicht greifbar für mich, aber wenn ich nur wüsste, ob Du meine Zeilen lesen kannst oder Du um mich herum bist.
Ich habe weisse Federn sehr viele auf meinem Weg zwischen den Grabstätten auf dem Friedhof gesehen und wüsste nur zu gern, ob es wirklich Zeichen von Dir sind.
Auch mit Dorit möchte ich wieder kommunizieren.
In ewiger Liebe
Matthias
Lieber Vater,
seit vorgestern da habe ich wieder eine Halsentzündung und habe gestern erfahren, dass ich im Falle einer Urlaubsstornierung 75% + 20 € Bearbeitungsgebühr bezahlen müsste. Das sind alles keine sehr erfreuliche Nachrichten, aber ich höre jetzt die Aufnahmen mit Dir aus dem Pflegeheim in Bad Liebenstein.
Und hoffe sehr darauf, dass Du als Seele wohlauf bist und mich bald mal wieder im Traum besuchen wirst.
Dein lieber Sohn Matthias
Lieber Matthias,
du beschreibst dein Leben mit deinen geliebten Verstorbenen ja als den Weg für dich. Aber ich glaube, dass die stete Einsamkeit auch nicht immer das Richtige ist. Obwohl ich Angehörige habe,
konnten auch sie mir nicht über das Gefühl hinweghelfen, dass ich lieber bei meinem Mann wäre, als hier in der Wel der Lebenden. Diese Seite des Schmerzes habe ich meinen Kindern gar nicht oft geschildert, denn gerade für sie wollte ich ja dieser Welt und dem Leben zugewandt sein. Ich dachte auch immer, dass ich meinem Mann etwas damit antue, professionelle Hilfe anzunehmen, damit der Schmerz um ihn kleiner wird. Aber ich darf ihn ja weiter lieben und weiter darum trauern, dass er nicht noch einige Jahre hatte, das Leben zu genießen, denn er liebte das Leben. Aber ich kann jetzt annehmen, was ich ja eigentlich wusste, dass niemand mehr als mein Mann es entsetzlich findet, wenn ich immer nur traurig und voller Schmerz bin... ich wollte es nicht wahr haben, dass er am glücklichsten ist, wenn ich meine Jahre, die mir hier verbleiben, dem Leben zugewandt lebe , und das Schöne wahrnehme, auch wenn er es hier unten nicht mehr kann, denn das war ja schon zu seinen Lebzeiten so, dass er wollte, dass es mir gut geht. Und gleich, wie es ausschaut, wo er sich befindet - ich hoffe natürlich, dass es dort wunderbarer ist als auf Erden, denn dann kann ich einsehen, warum er so früh dorthin gerufen wurde - es kann ihm doch dann dort nicht gut gehen, wenn es mir hier so schlecht geht - ja und darum mache ich mich jetzt auf einen neuen Weg, um es zu schaffen, dass ich hier gut finde, was wir zusammen geschätzt haben. Ich habe mir jetzt professionelle Hilfe gesucht und ich habe Glück gehabt mit der Therapeutin-es muss ja nicht gleich klappen mit der Wellenlänge- aber ich fühlte mich so angenommen und verstanden in meinem Schmerz, ich bin gleich soviel losgeworden von dem, was mich beinahe erstickte, dass ich den neuen Termin wie ein Mantra vor mir hersage, wenn ich das gefühl habe, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Vielleicht wäre es ja auch für dich eine Möglichkeit aus der Welt des Dauerschmerzes ein klein wenig heraustreten zu können.
Liebe Grüße
Angelika
P.S.: Warum ich mich schließlich für diesen Weg entschieden habe, kannst du ausführlicher bei Peter (Petjan) lesen, dem es auch sehr elend geht.
Liebe Angelika,
natürlich will ich glauben, dass Dorit und auch mein Vater jetzt in einer besseren Welt leben.
Und ich habe ja schliesslich auch Zeichen und Botschaften erhalten. Aber diese sind in letzter Zeit nicht mehr aufgetreten. Aber vielleicht ist es doch der tiefe Schmerz, der
die Wellen der Verstorbenen blockiert. Aber ich habe um Zeichen gebeten und auch in der Kirche habe ich gebetet.
Ich will die vielen weissen Federn, die meinen Weg zu den Grabstellen auf dem Friedhof säumen, als Zeichen werten.
Ich kenne das mit den Therapeuten und professioneller Hilfe ganz gut. Ich war sogar 2 Jahre bei einer Traumatherapeutin praktisch jede Woche in einer Sitzung, auch mit
musikalischer Meditation. Leider aber bin ich immer wieder auf den Boden der Realität gefallen, dass die Toten weg sind. Und die kleinen Botschaften kommen eben unerwartet
und man kann sie nicht erbeten. Man muss wahrscheinlich einfach nur warten, bis sie kommen.
Mit der Traumatherapeutin musste ich aufhören, da hat ihr Mentor plötzlich nicht mehr mitgemacht, weil ich Psychopharmaka genommen habe, die ich hauptsächlich zum
Einschlafen immer noch brauche.
Ich bin immer noch bei einer Psychotherapeutin, eine sehr gute Therapeutin ist leider jetzt in Rente gegangen und ich muss zu einer Psychiaterin gehen, die keine echte
Trauertherapeutin ist.
Ja man denkt, dass professionelle Hilfe eine gute Idee ist. Aber die Wirkung lässt eban auch schnell nach.
Bei mir hat nur das Zurückholen in meine Welt über das Anhören von Videoaufnahmen mit den Verstorbenen mir etwas geholfen, da ist ein Geräuschpegel zu Hause, der die Einsamkeit
durchbricht und dann sogar noch mit den Stimmen der Verstorbenen.
Wenn man noch Angehörige hat, ist das eine ganz andere Sache als wenn man in der Trauer allein vor sich hin brüten muss. Auch mein Vater hat mir natürlich wenig in meiner Trauer
um meine Dorit Trost spenden können, weil er stark pflegebedürftig geworden war und ich zu Hause mit seiner Pflege zusätzlich in meiner Trauer noch überfordert war.
Mein Vater kam ins Pflegeheim und nach etwa 1 Jahr dort habe ich erst wirklich realisiert, dass er mich ja als seinen Angehörigen brauchte und ich habe ihn dann jeden Tag im
Rollstuhl nachmittags raus gefahren, und da war die Trauer um Dorit praktisch verflogen. Mein vater, dessen gesundheitliche Probleme zunahmen, wurde mehr und mehr für mich
zur Hauptperson und ich habe viel Zeit mit den Arztterminen und den Rollstuhlfahrten verbracht.
Leider ist mein Vater auch verstorben und da kam auch die Einsamkeit und auch die Trauer um Dorit wieder hoch. Und in diesem Zustand lebe ich jetzt immer noch.
Mal Bekannte anrufen, die ich auf dem Friedhof kennengelernt habe und die auch um Angehörige traueren, das kann mich jetzt etwas ablenken.
Ich freue mich für dich, dass du in der Trauer vorankommst. Ich habe mich letztendlich damit abgefunden, dass die Trauer bis zu meinem eigenen Tod mein ständiger
Lebensbegleiter ist.
Liebe Grüsse
Matthias
Lieber Vater im Himmel,
ich habe mich aufgerafft und bin am Stausee Hohenfelden im Urlaub. Das Wetter ist sehr gut, auch mein Bungalow ist gut ausgestattet und ich war gestern mal am See.
Wenn ich Platz finde, werde ich nachher mal versuchen, im See zu schwimmen.
Zuletzt bin ich vor über 5 Jahren beim Jenseitskontaktbesuch in Münster im Freibad geschwommen. Mal sehen, ob ich es hinbekomme, ohnestausee_im_wasser.jpg abzusaufen.
Dorit ist geistig genauso dabei wie Du, auf der Bank sitzend.
Liebe Grüsse von einem einsamen Urlaub, nur nachmittags bis abends da habe ich jemand kennengelernt, ein Mann, der dort ein Haus gekauft hat. Ist natürlich schwer,
etwas dort zu finden.
Ich winke mal freundlich in deine Richtung lieber Mattias - im Wasser den Kopf immer schön oben bleiben und nicht zu weit raus - du schaffst das.
In Gedanken dann mal mit dir da am See gewesen.
Mit einer lieben Umärmelung,
Funny.
Danke liebe Funny !
Lieber Vater,
und all die lieben Menschen hier im Forum,
ich will meinem Vater in den Himmel schreiben und es gibt seit meiner Rückkehr vom Urlaub am Stausee Hohenfelden schon wieder schjlechte Nachrichten:
Kaum zu hause angekommen, musste ich mich einer OP unterziehen, der linke grosse Zehennagel wurde entfernt und auch nun nach 4 Tagen seit der OP habe ich noch immer kein Fussbad machen können und
die Zehe schmerzt. Aber trotzdem gehe ich jeden Tag auf den Friedhof. Vorgestern kam die nächste Hiobsbotschaft: Mein Thinkpad der Bildschirm ist seitlich aufgeplatzt und irreparabel.
Ein neues Gerät mit Installation jetzt das neue Betriebssystem Windows.11 alles in allem kostet 500 €, was nächste Woche fällig ist.
Manchmal da wünschte ich, ich könte Dir, lieber Vater sowie Mutter und auch Dorit zu Euch in den Himmel folgen. Alle alten Geräte sie gehen nun der Reihe nach kaputt und das muss ich
neben dem Trauerschmerz noch ertragen.
Im Schreiben meiner Gedanken, die Ihr im Himmel vioelleicht sogar empfangen könnt, versuche ich mich, in meinem Schmerz abzulenken.
Ein stiller Gruss in den Himmel an die Seele meines Vaters sowie Dorit und meiner Mutter, von der ich heute nacht sogar geträumt habe, aber ob sie es wirklich war ??
Lieber Matthias,
die Entfernung eines Zehennagels am großen Zeh hinterläßt ja schon eine nicht mehr ganz so leichte Verletzung. Mir ist das vor vier Jahren auch passiert, ich sage gleich noch etwas dazu.
Ich weiß nicht, ob die OP in irgendeinem ursächlichen Zusammenhang mit dem Ausflug bzw. der Reise an den See steht (z.B. durch einem Unfall am Urlaubsort), ob Du diesen Ausflug trotz der Kenntnis einer bevorstehenden OP gemacht hast oder ob die OP erst nach der Reise notwendig wurde. Das zu wissen wäre aber für mich persönlich schon ziemlich entscheidend dafür, um etwas möglicherweise hilfreiches dazu sagen zu können.
Einen solchen Ausflug würde ich grundsätzlich gut heißen, aber in welchem Zusammenhang er mit der OP steht, weiß ich nicht, deshalb kann ich nichts weiter dazu sagen.
Wir gesagt, ich hatte vor vier Jahren auch eine Verletzung, weswegen wir in der Notaufnahme auch der Nagel meines linken großen Zehs entfernt wurde. Die ersten Wochen sind wirklich übel, mehrmals Wundkontrolle, Verband wechseln und Gehen ist deutlich eingeschränkt. Ich war zu der Zeit noch Laufsportler und habe nach 6 Wochen wieder mit dem Lauftraining begonnen, das ging irgendwie, aber hat mich nicht wirklich weitergebracht. Dennoch halte ich es für notwendig, daß man, sobald es geht und auch mit dem ärztlichen Rat im Einklang steht, die normalen Belastungen des Alltags langsam wieder aufnimmt, sofern das ohne Schmerzen möglich ist. Aber das tust Du ja auch, so wie ich das verstanden habe.
Das Nachwachsen des Nagels des großen Zehs dauert lange. Bis Du den Nagel wieder schneiden mußt, kann ein Jahr vergehen. Etwa nach 9 Monaten bist Du vielleicht wieder völlig symptomfrei, auch wenn der Nagel noch nicht vollständig nachgewachsen ist. Der verletzte große Zeh kann sich noch geringfügig anders anfühlen als der auf der anderen Seite, das ist aber nicht schlimm und das vergeht auch mit der Zeit.
Wie gesagt, ich habe das vor vier Jahren auch erlebt und ich hatte es schon fast vergessen, bevor ich Deinen Post gelesen habe.
Laß dich davon nicht unterkriegen, das geht vorbei und irgendwann wirst Du auch nicht mehr daran denken.
Liebe Grüße und alles Gute!
Ralf
Dass das Nachwachsen des großen Zehnagels mindestens ein Jahr dauert, kann ich nur bestätigen.
Ja das stimmt, eine langwirige Angelegenheit aber um so schöner, dass er überhaupt nachwächst.
Schon ein Wahnsinn wie der menschliche Körper so funktioniert.
So einges das wie ein Wunder wirkt - dazu die Kunst der Ärzte immer wieder, wozu sie in der Lage sind.
Schade allerdings das es heute so schwer ist fachlich kompetente Ärzte zu finden und dann wie ein sechster im Lotto einen Termin zu bekommen und ein wahres Wunder wenn das auch noch zeitnah passiert.
So schade dann wenn man zuschauen muss was so einiges schief geht - warum auch immer - manchches mal einfach menschliches Versagen.
Schau ich bei mir dann wäre ich schon nicht mehr wenn in der einen Nacht nicht alles so reibungslos zusammen gepasst hätte - andersherum aber die letzte Geschichte in der ich ziehe ich unnötig lange Wartezeiten einfach mal ab - ein Jahr eher ohne Schmerzen hätte sein können.
So ist es aber immer wie es eben ist und so bin ich wirklich einfach dankbar das die Ursache überhaupt gefunden wurde und behoben werden konnte.
War das immer schon so oder hat es einiges aus der Serie die Schwarzwaldklink wirklich damals gegeben.
Ärzte die sich wirklich sorgen um den Menschen der da gerade bei ihm in Behandlung sitzt und das bestmögliche für ihn tun wollen.
Ich wundere mich immer wieder wie es denn sein kann das die Medizin immer weiter, immer besser werden kann um gleichzeitig an den Finanzen zu scheitern oder eben wie es gerade so akut ist am Ärztemangel.
Für mich ist es da wohl am besten für alles was da funktioniert und mir am Ende geholfen wird dankabr zu sein - es hätte ja immer auch anders ausgehen können.
Traurig aber um jeden Menschen der hätte noch unter uns sein können wenn si einges anders gelaufen wäre - man vielleicht auch selbst mehr Wissen hätte um frühzeitig verhindern und anderen auf die Sprünge helfen zu können.
Ich glaube manche traurige Geschichte hier hätte vieleicht positiver enden können.
Mit einer lieben Umärmelung,
Funny.
Ich danke euch allen für eure Postings, die mich auch etwas nachdenklich gemacht haben. Ich glaube, ich hätte vor meinem Urlaub noch einmal zur Podologie gehen müssen, auch wenn der Zeitpunkt
noch nicht gekommen war (alle 6 Wochen), aber es wäre doch besser gewesen, so habe ich den Urlaub eigentlich mit langem Zehennagel angetreten und dann im Urlaub gingen die Probleme los,
eingewachsener Zehennagel und ich habe trotzdem einen entsprechenden Badeurlaub verbracht.
Natürlich war die Rückkehr dann gleich von der OP überschattet. Und seit nunmehr über 2 Wochen wieder ist der Zehennagel entweder im verband oder wie jetzt seit 1 Woche im Pflaster. Nun war ich endlich
bei der Podologie und die haben mich wieder etwas beruhigt, es sei alles gut verheilt, muss aber nach dem Badne noch das Pflaster draufmachen.
Ja das alles kommt natürlich auch zur Trauer hinzu und mehr und mehr begreife ich, dass ich doch nicht immer Dorit ein guter Begleiter war, sie Herz-Kreislaufprobleme hatte und ich diese nicht richtig
realisiert und entsprechend nicht ärztliche Hilfe hinzugezogen habe und meine Dorit mit immerhin erst 53 Jahren schon verstorben ist.
Aber ich hole mir meine Dorit in meine Realität zurück ducrh das Ansehen der Videos und Hören ihrer Stimme vom Diktiergerät, wenn ich wie immer allein zu Hause bin.
Bald rückt der 12.Oktober näher, der Tdestag meines Vaters und ich habe schon die Grafik vorbereitet, werde dann die Platte auf den Friedhof bringen.
Aber erst einmal werde ich losfahren und die Sommerbepflanzung giessen, die dann nun auch bald schon wiede raus muss und der Herbstbepflanzung weichen werden muss.
Viele liebe Grüsse an euch !!
Matthias
Lieber Matthias,
wenn Du alle 6 Wochen zur Podologie gehst, kann ich mir nicht vorstellen, daß da ein eingewachsener Nagel am großen Zeh nicht bemerkt wurde und dann in wenigen Wochen eine OP notwendig wird. Bei einer solchen OP wegen eines eingewachsenen Nagels stellt sich die Frage, ob der Patient noch der normalen Sorgfalt gegenüber seinem eigenen Körper gerecht wird. Ich habe aus eigener Erfahrung Verständnis dafür, daß man durch Beibehaltung einer gewohnten Routine in der ersten Zeit den Trauerschmerz lindern kann. Das habe ich auch getan, das funktioniert auch, aber es wird irgendwann zerstörerisch, wenn man in dieser Routine über längere Zeit quasi "gefangen" bleibt und sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse über längere Zeit vernachlässigt.
Ich selbst habe die Rituale nur so lange beibehalten, bis ich das Gefühl hatte, daß ich auch ohne diese leben kann. Anfangs war ich dreimal wöchentlich am Grab, dann nur noch zweimal und jetzt schwankt es zwischen einmal und zweimal, je nachdem, was ich sonst zu tun habe. Der Besuch am Grab hilft MIR, nicht meinen Eltern. Wenn ich diesen Besuch mal nicht brauche oder nicht leisten kann, weil ich anderes zu tun habe, schadet das niemandem. Ich habe keine moralische Verpflichtung, das Grab zu besuchen über die normale Grabpflege hinaus, die sich aber normalerweise alle paar Wochen erledigen läßt. Trotzdem bleiben meine Eltern immer in meinem Leben präsent, in jeder Entscheidung, die ich treffe, haben meine Eltern auch ihren Anteil, weil sie mich geprägt haben. Jede Entscheidung, die ich treffe, ist auch eine Entscheidung meiner Eltern, weil sie mir den Auftrag gegeben habe, ihr Lebenswerk fortzusetzen. Ist das nicht auch bei dir so im Hinblick auf deinen Vater und deine Partnerin?
Möchtest Du nicht nach so langer Zeit einmal darüber nachdenken, wie Du dein Leben zukünftig leben möchtest? Hast Du keine Ideen, was Du gerne mal unabhängig von deinem Trauerschmerz tun würdest? Kannst Du nicht einmal mit einem vertrauten Menschen darüber reden?
Liebe Grüße
Ralf
Ja Ralf, es geht bei mir so einfach eben nicht. Ich weiss nicht, ob ich der Sorgfalt meinem Körper gegnüber gerecht werde, aber ich denke ja. Ich hätte nicht die negne Laufschuhe im Urlaub tragen dürfen, dafür waren einfach dioe grossen Zehennägel zu lang. Das war sicher mein Fehler, ich hätte vor dem Urlaub zur Podologie gehen müssen.
Nun ist es zu spät darüber zu jammern.
Mein Trauerschmerz ist deshalb so gross, weil ich eben niemanden habe, mit dem ich darüber reden kann. Ausser in den Inetrnet-Foren oder beim täglichen Video-chat mit meine italienischen Freund.
Sieh mal, all die Menschen in meiner Nähe haben noch eigene Angehörige, ich lebe eben allein.
Ausser dem Friedhofsbesuch, den ich mir von niemand ausreden lassen, ahbe ich keine Freude mehr im Leben. Dort auf dem Friedhof kann ioch mich an meiner Bepflanzung erfreuen und tue etwas, was Du sicher nicht verstehen wirst:
Ich spreche mit meinen Verstorbenen und in meinem geistigen Ohr höre ich ihre Antwort. So ergibt sich dort auf dem Friedhof ein Dialog mit den Verstorbenen. Ich berichte ihnen über alles, was mcih derzeit berührt und sie nehmen Anteil.
Mein Leben es wird künftig wahrscheinlich genauso weiterlaufen. Und ich bin ja nicht der einzige Friedhofsbesucher, dort hat sich eine kleine Gruppe gebildet von 4..5 Personen, die wir uns jeden Tag dort auf dem Friedhof austauschen natürlich nicht nur über die Vesrtorbenen, auch über alltägliche Dinge. Dort habe ich per Zufall jemand kennengelernt, der sogar in einem Verhältnis mit Dorit meiner verstorbenen Partnerin, einmal gestanden hat.
Liebe Grüsse
Matthias
Lieber Vater,
eine schwere Erkältung habe ich mir geholt, womöglich bei der Kutschfahrt vorigen Sonntag durch Bad Liebenstein.
Ich habe einen schweren Schnupfen, die Nase ist manchmal zu. Ich habe von der Hausärztin wieder ein Rezept über 37 € erhalten schon am Mittwoch. Habe vorige Woche dienstag Nacht gar nicht geschlafen.
Die letzten Nächte waren etwas besser bei gekipptem Fenster, aber leider schlecht für die Genesung der Erkältung.
Ich muss trotzdem morgen noch Einkäufe tätigen und morgen sind schon die Herbstpflanzen fürs Grab da.
Mit dem Einpflanzen muss ich noch warten, bis die Erkältung besser geworden ist.
ein stiller Gruss in den Himmel von einem kranken Matthias
Zeichen eines Verstorbenen:
Und was soll ich sagen: Ich habe ein Zeichen erhalten, ein gusseiserner Deckel, den ich zum Beschweren meines Essenskübls nehme und wenn die Behälter leer
sind so wie jetzt am Wochenende lege ich ihn auf einen Sockel und wo lag er heute morgen: Im leeren Aufbewahrungskorb für den Essenskübel. Wer ihn nur dorthin gelegt hat,
ich war es bestimmt nicht.
Vater, warst Du das ??
Lieber Vater im Himmel,
liebe Mittrauernde,
meine Erkältung ist leider noch nicht ganz weg, habe immer noch etwas Bronchienschmerzen und Schnupfen.
Ich habe am Donnerstag nun die Herbst-Winterbepflanzung auf die Grabstätten meines Vaters, meiner Mutter und Dorit draufgemacht.
Hier poste ich die Bilder.
Gestern war ein schwieriger Tag. Im Internet wurde das Radrennen in Bad Salzungen zwar angekündigt, aber nicht, dass dadurch die ganze Innenstadt von
Bad Salzungen dichtgemacht wird. Und ich war gerade zum Gottesdienst in der Kirche und kam aus der Inenstadt nicht mehr raus. Musste mein Auto in einer
kleinen Strasse abstellen, hatte Glück, dass es nicht abgeschleppt wurde.
Ich bin noch bis zum Friedhof gelaufen und habe mir dann ein Taxi gerufen und bin nach der Aufhebung der Vollsperrung um 16 Uhr wieder mit dem Taxi in die
Stadt reingefahren und nun konnte ich mich wieder frei mit meinem Auto bewegen, war mit meinem Bekannten gleich einmal am Burgsee, bevor ich dann zur
letzten Ruhestätte auf dem Friedhof gefahren bin.
Hier nun das Bild von Vaters Grab
Matthias am Montag
Lieber Vater,
bitte entschuldige, dass ich nun schon einige Zeit Dir nicht mehr geschrieben habe.
Aber ich war am 04.11. um 14 Uhr an der Trauerhalle in Leimbach, wo 2 Jahre zuvor die Trauerveranstalktung mit Trauerrede stattfand.
Anschliessend habe ich wie schon im Vorjahr Dein Urnenbild zum Ziel auf dem Husenfriedhof in Bad Salzungen gefahren und dort eine Platte mit Deinem Urnenbild abgestellt.
Am 12.Oktober hatte ich auch schon eine Platte anlässlich Deines 2.Todestages auf das Grab gebracht mit iener persönlichen Inschrift von mir.
Inzwischen ist seitdem schon wieder einige Zeit vergangen und heute ist Dorit genau 5 1/2 Jahre tot und ich muss heute gleich zum Sprachhörtest.
Man will mir unbedingt ein Hörgerät verpassen, noch sträube ich mich dagegen, Du hast Deines zum Leidwesen Deiner Mitmenschen auch nie getragen.
In Liebe einen stillen Gruss in den Himmel
Dein Sohn Matthias
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