Mein Ehemann ist verstorben/schock

  • Hallo liebes forum,


    Ich habe leider meinen Mann Ende März dieses Jahr , mit 64, verloren.

    Im Dezember kam die schreckliche Diagnose pankreaskrebs..

    Dann begann eine Odyssee.

    Die Palliative chemotherapie war ein Desaster, es wurde eher schlimmer.

    Er hatte doch noch Hoffnung " Zeit zu erkaufen"

    Es ist schon schlimm den geliebten Mann so leiden und verfallen zu sehen.


    Am 22,.3. Ist er dann innerhalb von Stunden zuhause verstorben... ;( embolie????


    Es ist jetzt knapp 5 wochen her und ich bin noch wie im schock.

    Es ist für mich so furchtbar alleine zu sein.

    Meine psychische grunderkrankung feuert diese schmerzhafte Trauer nur noch an..

    Alles reagiert massiv, Körper,Geist und Seele,der Schmerz ist kaum auszuhalten, es tut weh..

    Hilfen in dieser Krisensituationen gibt es leider nicht.


    Vielleicht kann mir jemand hier Mut machen oder sich austauschen.


    Würde mich sehr freuen


    Glg sulu

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liebe(r) sulu,


    sende dir mein herzliches Beileid. Auch mein Mann ist leider mit 63 Jahren plötzlich gestorben. Obwohl es schon länger her ist, weiss ich ganz genau, wie es sich anfühlt, wie es wehtut, wie unendlich groß die Sehnsucht nach ihm ist.


    Ich hoffe sehr, dass dir dieses Forum etwas helfen kann, diese schwere Zeit durchzustehen, egal ob du nun hier ein Tagebuch schreibst oder mit Mittrauernden kommunizierst oder beides.


    Mut machen .... nun das ist gar nicht einfach, aber ich kann dir wirklich versichern, dass es leichter ums Herz wird, auch wenn es etwas dauert und deshalb erstmal ein Tag nach dem anderen durchlebt werden muss.


    Fühle dich hier gut aufgehoben.


    Alles Liebe Frieda

  • Hallo liebe Frieda,


    Danke für die Aufnahme hier im forum!!!


    Ich bin weiblich..


    Ja, im Moment ist es alles sehr belastend und schmerzhaft.

    Ich komme kaum zur Ruhe.

    Im Moment kann man garnicht glauben das dieser Schmerz aufhören wird ohne das dieser einen zerstört..


    Ja , ich hoffe auf ein wenig Unterstützung hier.


    Glg sulu

  • Hallo liebe sulu,

    ich kann deinen Schmerz leider sehr gut nachfühlen. Mein Mann ist nun schon seit gut 7 1/2 Jahren nicht mehr bei mir. Ich hatte vielleicht das zweifelhafte "Glück", dass mein Mann plötzlich und unerwartet gestorben ist und nicht "mit Ansage". Nichts desto Trotz war es damals eine sehr schwere Zeit für mich. Ich habe relativ schnell meinen jetzigen Lebensgefährten kennengelernt. Das stieß nicht nur auf Wohlwollen. Vielleicht hilft es dir ja ein bisschen wenn du mein Tagebuch liest. Es geht mir nicht darum dass du einen neuen Partner findest, es geht mir mehr darum dass du deine Trauer so auslebt wie du es brauchst und wie es für dich richtig ist. Nimm keine Rücksicht darauf was deine Umwelt von dir erwartet, mache einfach das was du für dich als richtig und gut findest. Trauer ist sehr individuell und richtet sich nicht danach was andere von dir erwarten.

    Ich wünsche dir viel Kraft für den schweren Weg den du jetzt gerade gehen musst.

    LG

    allesanders


    Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nachdem zarten Gesetz der Seelenwanderung das im Reich der Liebe herrscht.


    Honoré de Balzac



  • Guten Morgen,


    Danke für die Antworten!!!

    Mit dem Forum muss ich mich noch vertrauter machen, aber meine Konzentration ist grad nicht so dolle.


    Mir geht es zur Zeit nicht gut, es ist schwer auszuhalten für mich.

    Jede Erinnerung zerreißt mich vor Schmerz, es tut unfassbar weh.

    Manchmal denke ich noch, daß ist alles nicht real , ich bin in einem Alptraum gefangen....

    Ich will ihn wieder zurück!!!!! Aber er wird nicht zurückkehren.


    Für mich ist es sehr schwer da ich u.a eine schwere Depression und panikstörung habe, die mir grad das Leben zur Hölle macht.

    Tgl, panikattacken, Depression kocht hoch...puh.


    Und die Tage kommen mir sooo endlich vor.


    Glg sulu

  • Liebe Sulu,


    bei mir ist es nun ein Jahr und drei Monate her, dass mein über alles geliebter Mann plötzlich über Nacht an Herzversagen gestorben ist.


    Das Gefühl der Irrealität und des Schmerzes ist nicht zu beschreiben. Ich weiß nicht, wie du deine Tage verbringst, hoffentlich nicht immer alleine, denn dann wird man verrückt- man will einerseits allein sein, um seinem Schmerz freien Lauf zu lassen, aber es ist gut, wenn man zwischendurch Menschen trifft, die es gut mit einem meinen, denn man fühlt sich ja völlig verloren und ganz ohne andere würde man jede Bodenhaftung verlieren. Was manche mir erzählten, erreichte mich nicht, andere wiederum fanden Gesten und Worte, die wie winzige Beruhigungstropfen für Herz und Seele waren. Am wichtigsten waren die, mit denen ich zusammen weinen konnte. Ganz alleine wäre ich vermutlich mit dem Kopf vor die Wand gerannt, um allem ein Ende zu machen.

    Deshalb, so unsinnig dir erscheint, was manche dir sagen oder wie sie dir helfen wollen, denke einfach dran, letztendlich meinen sie es gut.

    Zu meinem Glück musste ich viele Entscheidungen treffen und viel machen, körperliche Betätigung half mir am meisten und ist bis jetzt immer noch ein gutes Mittel, damit der Schmerz nicht im Körper routiert und keinen Ausgang findet. Dass du traurig bist und es noch lange sein wirst, vermutlich bis an dein Lebensende - denn ich bin mir sicher, gleich, welchen Weg mein eigenes Leben nehmen wird, ich werde immer traurig darüber bleiben, dass meinem Mann ein mehr als verdienter ruhiger Lebensabend gestohlen wurde, und dass mir die Möglichkeit genommen wurde, meinen mit ihm zu teilen - nehme es an, denn nicht traurig sein, wenn man einen geliebten Menschen verliert, wäre nach meinem Empfinden viel schlimmer, sowohl für den, der so früh gehen musste, denn deine Trauer ist ja der Ausdruck von Liebe zu deinem Mann, als auch für einen selbst, wie anders als mit unendlicher Trauer und Traurigkeit sollte man auf einen solchen Verlust reagieren...


    Liebe Sulu, ob ich dir mit diesen Zeilen irgendetwas sagen konnte, weiß ich nicht, aber ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Liebe für diese so unendlich schwere Zeit, die du gerade durchmachst.

    Anhe

  • Liebe anhe,


    Danke für deine Worte.

    Ja du hast recht , der Schmerz über diesen Verlust wird für immer bleiben,ein Stück vom Herzen wurde herausgerissen.

    Es ist einfach schrecklich warum oft gute Menschen so früh gehen müssen oder leiden müssen, klar das kann niemand beantworten.


    Ja, es sind liebe Menschen um mich herum,und geben ihr bestes, jeder auf seine Art.

    Reden hilft definitiv.

    Aber den größten Teil der Trauer muss man alleine ertragen und erleiden.

    Was man garnicht gebrauchen kann sind sätze. Mit du musst dies du musst das.


    Ich habe leider keine Kinder, was mir bleibt ist mein Hund ( der seelenhund meines mannes). Für sie habe ich eine Verantwortung, mit ihr muss ich raus,


    Schlimm ist dieser körperliche Schmerz und ich bin leider tief in meine bestehende Depression gerutscht.

    Es reisst einen den Boden unter den Füssen weg.


    Ich bin froh das du es geschafft hast!!!!!


    Alles Liebe sulu

  • Guten Morgen Frank,


    Ohje auch sehr traurig dein Schicksal.


    Das dir deine Terrier dame sehr hilft,kann ich mir sehr gut vorstellen.

    Ja, ich habe eine 3 jährige samojeden Dame, leider mit Handicap.

    Aber sie ist auch sehr wichtig für mich, sie war der seelenhund meines Mannes!!!


    Sie ist der Grund rauszugehen und mich mit ihr zu beschäftigen.

    Obwohl sie im Moment auch noch trauert und durch den Wind ist.

    Auch sie hat sich durch den Verlust verändert.

    Wir müssen wieder zueinander finden und eine gesunde Basis finden.


    Sende dir auch Kraft


    Liebe Grüße sulu

  • Liebe Zulu,


    "geschafft" ist ein schwieriges Wort für das, was man da irgendwie ertragen muss, wenn man nicht gleich "tschüss" sagen will.

    Aber du hast recht, inzwischen habe ich einige Strategien entwickelt , um dem Schmerz etwas entgegen setzen zu können. Heute vormittag war ich ehrenamtlich unterwegs und die Veranstaltung, auf der es für mich darum ging, eine Spielstation für Kinder zu beaufsichtigen und ihnen zu helfen, wenn sie nicht weiterkamen, hat mir sehr gut getan. Eine ganze Phase, bestimmt bis Anfang diesen Jahres, hatte ich noch gedacht, ich könnte mich um nichts und niemand kümmern, sondern nur um mich - denn das , was mein Mann und ich immer gerne getan hatten, mit den Enkelkindern spielen, ließ mich nun sehr erschöpft zurück - dazu kam, dass meine Tochter um ihren Papa trauerte, wie ich um meinen Mann...das ist schwieriger als man denkt, wenn jeder Trost braucht, auch wenn man sich sehr lieb hat. Dann ab Weihnachten plötzlich merkten wir, wie wir wieder stärker auf einander eingehen konnten, es wurde ein gemeinsames Trauern, aber eben auch Denken und Erzählen an und von unserem Papa, Opa und Ehemann.

    In der Anfangsphase habe ich es gehasst, wenn jemand sagte "der Schmerz wird nie vergehen, aber er wird anders", denn ich fand mein Mann hatte verdient, dass mich sein Tod für immer und ewig ganz schlimm schmerzt. Auch der Spruch, dein Mann möchte, dass es dir gut geht, hat mir nicht geholfen, ich wollte und will ja auch immer, dass es ihm gut geht und was ist jetzt damit? Und das ist es, was nach einem Jahr wirklich anders geworden ist, ich kann es jetzt annehmen, dass mein Mann immer möchte, dass es mir gut geht, auch von dort aus, wo er jetzt ist und auch wenn mich das immer noch etwas wütend macht, denn er weiß doch, am besten geht es mir, wenn er bei mir ist - in ganz echt.


    Liebe Zulu,

    man kann nicht alles wiedergeben, was einen in diesem ersten Trauerjahr quält und beschäftigt, und bei jedem wird es anders sein - aber ich glaube, dass dein, euer Hund jetzt eine große Rolle für dich spielt und denke, wie gut, dass du sie hast.


    Ich danke euch auch, dass ihr einfach hier seid, denn der Schmerz holt mich regelmäßig stärker ein, als ich erwarte, und macht mich dann von einem auf den anderen Moment hilflos und dann kann ich zu euch kommen und schauen wie es euch geht und sehen, wie tapfer ihr seid und dann nehme ich auch wieder neu Anlauf.


    Alles Liebe und Gute euch

    AnHe

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