Wie gehts mir gerade

    • Offizieller Beitrag

    Nur ganz kurz dazu:


    Meine Nachbarin hat seit Kindheit an mit Depressionen zu tun. Ihr Vater sagte mir, dass sie ein ganz normales Kind war - nur manchmal nicht.


    Nun ist sie eine gestandene Frau mit Mann und Kind und so weiter.


    Sie hat mir erzählt, wie es ist, wenn sie keine Gefühle mehr hat, alles extrem anstrengend wird, selbst das Aufstehen und das Duschen, geht alles nicht mehr. Ihre Depression hat sie (als es ihr gut ging) so erklärt, dass sie nichts mehr fühlt und nichts mehr kann, auch aufs Klo gehen ist ur-anstrengend.


    Irgendwann hat sie sich selbst in eine geschlossene Klinik eingewiesen, weil sie absolut suizid-gefährdet war.


    Sie ist jetzt medikamentös eingestellt und hat immer wieder mit ihrem - sie nennt ihn "Irrenarzt" - Termine. Dank der Medikamente geht es weiter. Und auch Dank ihrer eigenen Willenskraft, was sehr sehr schwer ist, aber -wie sie sagt - der einzige Weg.

  • Liebe(r) Mäusi,


    als Administrator müssen Sie aus juristischen Gründen hier diese Diskussion unterbinden, das ist mir schon klar.


    Ich äußere mich hier sowohl als Betroffener als auch als Helfer, dem es gelungen ist, allein mit meinem als Betroffenen erworbenen Wissen einen Menschen von einem Suizid abzubringen. Dazu war in meinem Fall keine psychiatrische Intervention notwendig.


    Ich empfehle jedem Menschen, der von einer Depression betroffen ist, sich Hilfe zu suchen, keine Frage!


    Aber ich lasse mir ungern pauschal verbieten, über das zu reden, das ich selbst erlebt habe. Denn dann verliert ein Diskussionsforum seinen Sinn. Sie können gerne dazu Stellung nehmen, wenn Sie möchten.


    "Und bevor jetzt hier eine Diskussion entsteht"

    "Ich wäre dankbar, wenn sich daraus jetzt keine Diskussion entwickelt. Danke" (Ihre Worte!)


    Da muß ich mich dann schon fragen, ob ich hier richtig bin. Sie können mich jetzt auch gerne rausschmeissen, dann weiß ich das!

  • Ich fühle mich gerade mit meiner Partnerin Dorit sehr verbunden, schliesslich begeht sie (zwar nicht mehr körpelich hier auf Erden) ihren 58.Geburtstag und ich habe ihr heute am Grab in Form einer Platte Grüsse in den Himmel geschickt.

    Ich lasse gerade im Hintergrund Videos mit Dorits Stimme ablaufen und damit fühle ich mich ihr nah.

    dorit_58.jpg

  • Hallo an Alle!


    Ich freue mich auch hier zu sein und meine Gedanken und Gefühle nieder zu schreiben. Habe doch häufig das Bedürfnis mit Menschen zu kommunizieren, die verstehen, wie es mir geht. Im Alltag ist das einfach nicht möglich. Alle fordern nur und motzen gleich, wenn man nicht hüpft und springt. Und wenn der Stress einen dann soweit hat, dass man nicht mehr auf der Höhe ist, dann wird gemotzt, warum man nicht fit ist. Und keine Chance, dem Ganzen zu entfliehen. Man ist in der Schleife gefangen. Keine Zeit zum Trauern. Das Leben geht unaufhörlich weiter.


    Erst diagnostizieren die Ärzte zehn verschiedene Krankheiten, teilweise schwerwiegender. Und als ich sagte, dass ich dann gleich einen GdB beantragen kann, da war ich plötzlich kerngesund. Erstaunlich. Dann habe ich meine Medikamente abgesetzt, weil, wenn ich gesund bin, brauche ich die ja nicht. War auch wieder nicht in Ordnung.


    Entweder versteht mich keiner oder ich verstehe die Anderen nicht. :/


    Viele Grüße


    Euer Frank

  • Hallo Frank, das, was du beschrieben hast, ist bei mir auch so. Aber ich nehme mir Zeit zum Trauern, wenn ich mal gar nichts machen muss. Ich glaube, dass die anderen dich nicht verstehen, da sie keine Ahnung davon haben oder nicht so trauern wie du.


    Viele Grüße,

    Trsuernde2.0

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    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde in der Trauer,


    gut, dass wir uns hier finden können.


    Oft habe ich mich in den Jahren der Trauer selbst hinterfragt. Habe Menschen angeklagt, weil sie mich nicht verstanden haben. Aber ich bin einfach nur ich mit all dem, was mir bisher widerfahren ist.


    Denke, wie es wäre, wenn ich hätte damals studieren dürfen. Aber da ich als Mädchen geboren wurde hieß es, dass ich eh heiraten und Kinder haben werde und somit nicht studieren brauche.


    Eine Ausbildung als Rechtsanwaltsgehilfin (wie es damals hieß) war gerade noch drin. Ich möchte mich nicht beschweren: habe auch immer wieder Mist erlebt. Aber das Leben selbst, das was ich ganz für mich erleben durfte, z.B. die Natur, meine Hunde, der Garten später ... das hat mich doch etwas versöhnt. Bin heute nicht mehr böse auf meine Eltern und Verwandten, die mich nicht haben machen lassen. Sie wussten es nicht anders, haben es gut gemeint.


    Wenn mir heute Leute quer kommen, dann versuche ich zuerst, Verständnis dafür aufzubringen. Wenn das nicht gelingt (und das kommt öfters mal vor), dann kann nur Humor helfen, weil alles so verrückt ist!

  • Tja Frieda, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Befremdlich erscheint mir, dass ich sogar mehr Humor habe als meine Kinder. Und studiert hätte ich auch lieber. Aber dafür bin ich zu wenig Theoretiker. Zu meinen Eltern habe ich heute, so glaube ich, die richtige Einstellung gefunden: Ich bin ihnen für einiges dankbar, aber ich bin nicht stolz auf sie.

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    • Offizieller Beitrag

    Liebe sulu,


    es ist noch nicht lange her bei dir ... diese Schmerzen werden vergehen. Wenn du kannst, dann gehe in die Natur und laufe und weine ruhig.


    In der ersten Zeit meiner Trauer schrieb ich hier im Forum, dass ich mir vorkomme wie ein waidwundes Reh, ich hatte solche körperlichen Schmerzen, es war schlimm.


    Aber das legte sich, gerade durch Bewegung draussen.


    Es ist gut, dass du dich deinen Gefühlen stellst, dass du sie benennst.


    Alles Liebe Frieda

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