auch nach Jahren der Trauer bin ich oft voller Sehnsucht

Das stimmt. Eine Familie wollen wir nicht mehr gründen
Mein Freundeskreis ist sehr klein geworden. Ist ja nicht so, dass wir soooo viele Freunde hatten. Waren halt fast alles Paare. Wir sind immer noch befreundet. Ich fühle mich da aber nicht mehr so richtig zugehörig.
Tagsüber ist ja alles ok. Aber die Wochenenden und Abende so allein sind ziemlich öde und frustrierend. Es fehlt der Gesprächspartner, der Austausch.......
Mir fehlt mein Mann. Wohl für immer

Lieber BorSte und auch alle anderen hier,
das ist so treffend, die Sehnsucht nach dem verstorbenen Partner wächst und wächst, man hat Sehnsucht, mal in den Arm genommen zu werden, nach gemeinsamen Gesprächen, einfach nur, dass jemand da ist, der uns versteht, der einem auch mal mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich komme mir manchmal so hilflos vor. Immer hat er eine Lösung gefunden für jedes Problem. Und jetzt... ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter. Gerade, was das Auto betrifft. Laufend wird man von der Werkstatt angeschrieben und an alles mögliche erinnert. Ich kenne mich nicht mal richtig mit der Klimaanlage aus, weil er das alles bedient hat und ich habe damals auch nie danach gefragt. Aber eines würde ihm gefallen, dass das Auto jetzt noch mehr gefahren wird, als in der Zeit, wo wir noch zu zweit waren. Und vor allem, dass ich es nicht weggegeben habe, wie ich immer vorhatte, als wir Gespräche geführt haben, was ist, wenn... Das Auto war immer sein Liebling. Er hatte ja nichts weiter. Sein Leben war ja so viele Jahre von krankheit geprägt und es hat mich mit geprägt. Eigentlich werde ich jetzt schon zum 3. Mal ein anderer Mensch. Die Jugend, dann das Einstellen auf seine Krankheit und jetzt das allein sein.
Aber irgendwie müssen wir weitermachen, wenn es auch schwer und besch... ist. Leider. Ich habe momentan auch so gar keine Lust mehr dazu. Nichts kann mich mehr antreiben. Wir haben dieses Wochenende hier Stadtfest, interessiert mich auch nicht mehr.
Ich wünsche Dir und auch allen anderen hier ein einigermaßen ruhiges Wochenende, das Wetter ist ja leider nicht so hervorragend,
LG von Berit.

Ich habe einen neuen Partner.Keinen neuen Mann. Mein Mann ist tot. Mit ihm war ich verheiratet. Aber ich habe einen Partner und ich bin sehr dankbar dafür. Es ist anders wie mit meinem Mann aber es ist auch gut. Ich habe keinen Ersatz gesucht. Noch nicht mal nach
jemandem der für mich da ist. Ich habe gar nicht gesucht, nur gefunden. Wobei “nur“ vollkommen untertrieben ist. Ich hatte einfach ganz großes Glück im Unglück und ich bin sehr dankbar dafür. Mein Leben macht mir wieder Freude und das ist gut so. Ich wünschte alle könnte dieses Glück haben und wären nicht der Meinung ihr ganzes Lebensglück hinge mit dem Partner zusammen den sie verloren haben. Jeder, der wirklich geliebt hat wird seinem überlebendem Partner wünschen, dass er wieder glücklich werden kann. Das mag jetzt etwas provokant sein aber ich würde es so wollen wenn ich der zuerst Verstorbene wäre.
LG
allesanders

Liebe allesanders,
das ist so treffend, was du schreibst. Es ist wirklich so, dass mein Mann schon, als er noch lebte, mir gewünscht hat, dass ich einen anderen Partner kennenlerne, mit dem ich nicht mehr so viel Mühe habe, für den ich nicht ständig da sein muss, den ich nicht ständig begleiten muss. Aber selbst mit seiner Sch... Krankheit hat er mir noch so viel helfen können, was mir jetzt alles fehlt. Es sind so Nebensächlichkeiten, die ich jetzt, wo ich allein bin, kaum schaffe. Wie schön wäre es, wenn ich ihn dafür öfter gelobt hätte. Aber wenn man liebt, dann macht man alles und ist immer für den Partner da. Das hat er nie verstehen wollen und hat sich immer eingebildet, er wäre mir eine Last. Ich habe ihm nie den Anlass dazu gegeben, im Gegenteil. Und ich weiß aber mit hundertprozentiger Sicherheit, dass er mir wünscht, einen Partner zu finden. Das hat er auch oft ausgesprochen. Aber nach 45 Jahren Ehe kann man nicht einfach den Schalter umlegen und nochmal anfangen. Ich würde nur Vergleiche ziehen. Und dennnoch denke ich manchmal, ich brauche jemanden, der gute Gespräche mit mir führt, mit dem ich am Wochenende mal was unternehmen kann oder einfach nur mal einen schönen Tag im Garten verbringen kann (denn ich bin nicht so, dass ich von hier nach da renne, wo was lost ist), der mich auch mal in den Arm nimmt. Der mich mal tröstet und aufmuntert und vor allem mich ein bisschen stärkt umzudenken, dass ich nicht nur für meine Kinder da bin. Ich werde es einfach dem Zufall überlassen, gemerell kann ich jetzt sagen, dass ich anders denke als noch vor einem Jahr. Ich mache auch vieles, was ich niemals wieder machen wollte. So langsam kommt manchmal das Leben wieder zurück, ein kleinen, manchmal unbemerkten Schritten.
Ich wünsche Euch allen hier einen angenehmen Sonntag. Übrigens hat es gestern zu unserem Stadtfest nur geregnet, alles wortwörtlich ins Wasser gefallen. Aber ich war ja eh zu Hause, hab mal was in der Wohnung gemacht. Für alle anderen natürlich schade. Heute kommt unsere Tochter ab Mittag zu Besuch, mit Oma-Hund. Er freut sich immer, wenn er mich sieht, und ich natürlich auch.
LG Berit.
Ich wüns

Diese Sehnsucht dir ihr so treffend beschreibt ....ich habe schon an mir gezweifelt....diese Sehnsucht trifft mich zur Zeit so stark...immer wieder stehe ich und denke ich kann nicht weitergehen...ohne ihn...
So viele Dinge die mich an ihn erinnern...so viele Dinge die eine Lösung benötigen...mein Mann hatte eigentlich für alles handwerkliche eine Lösung... und nun stehe ich davor ...weiß nicht wie ich es angehen soll..und bin so voller Sehnsucht das es schmerzt.....nun sind es 1,6 Jahre ohne ihn...aber manchmal habe ich das Gefühl es noch nicht richtig begriffen zu haben....ich sitze und höre seine Schritte...immer noch...es macht mir zur Zeit Angst das ich einfach alles nur verdrängt habe...
Aber hier kann ich lesen das es euch genau so geht...es ist normal...diese Sehnsucht die man nur schwer beschreiben kann...auch wenn eigentlich alles gut weiterläuft....
Also weiter...immer weiter...und darauf hoffen das alles einen Sinn macht..und das es weitergeht..eine andere Lösung fällt mir zur Zeit nicht ein..
Ein neuer Partner...dazu benötige ich wohl noch sehr viel Zeit...mir fällt es sehr schwer mich anzuvertrauen...mich zu öffnen..mag ich mich doch oft selbst nicht...wie soll mich da jemand anderes mögen?
Aber wir werden unseren Weg finden....davon bin ich überzeugt.

LG Sorina

Liebe Sorina,

ich kann Deine Gefühle und Zweifel sehr gut nachvollziehen.

Aber Du hast schon so viele Dinge geschafft und wirst diese
auch weiterhin bewältigen.
Es wird auch wieder die Zeit kommen, dass Du Dich selbst
wieder magst und Dich anderen Dir lieben Menschen anvertrauen
kannst.
Lass Dir die Zeit, die Du für Dich selbst benötigst um Deinen
Weg zu finden und zu gehen.............

Ganz liebe Grüße Regine

Liebe Sorina,

das hast du so treffend geschrieben.

Ich hoffe Liebe Grüße Zenzi

Liebe Sorina, ihr Lieben
wiedermal beschreibst du so treffend was auch ich fühle. Am Samstag sind es 2 Jahre ohne ihn und manchmal scheint es immer noch nicht angekommen bei mir, er kommt nicht wieder. Auf der anderen Seite geht das Leben schon wieder seinen Gang und ich bewöltige es ganz gut. Habe viel gelernt und schaffe auch Dinge von denen ich frpher nichts wusste oder wissen wollte. Finaziell komme ich zurecht, da waren ja nach seine Tod nur Fragezeichen. Wenn ich akzeptiere dass ich Zeit brauche, dass die Zukunft das bringt was sie eben bringt und ich nicht versuche zuviel an morgen zu denken, im Sinne von was ist in 10 Jahren, geht es mir ganz gut. Nur die Sensucht nach ihm bleibt und wird wohl immer bleiben.
Ein neuer Partner? Für mich nicht vorstellbar zum heutigen Zeitpunkt. Er war die Liebe meines Lebens und sicher würde er sich für mich wünschen wieder jemanden zu finden, aber ich glaube das wäre für mich zurzeit nur zusätzliche Belastung. Eine neue Beziehung kostet Kraft und Zeit und die finde ich bei mir momentan nicht, Ich glaube nach einem solchen Verlust mpssen wir erstmal bei uns selber ankommen bevor sich etwas neues gutes finden kann.äWer weiss?
Liebe Grüsse Jenny

Liebe @jenny, ihr Lieben,
du/ihr beschreibt es so gut ... das Leben "läuft", es hat keine Höhen und weniger "Tiefen" als noch vor 1 Jahr, ich komme zurecht, befasse mich mit dem Gedanken an eine neue Wohnung für mich alleine, denke an mein Leben, mein NEUES Leben ... aber wirklich "angekommen" ist sein Tod noch nicht immer bei mir. Manchmal denke ich noch "das kann doch alles gar nicht wirklich passiert sein, das ist doch hier nicht mein Leben" - und dann ist aber sofort klar - doch, es IST so. Ich muss mich immer mal wieder daran erinnern, dass es Zeit braucht - und das ich mir diese Zeit geben MUSS - sonst kann ich nicht in einem neuen Leben ankommen ... und 30 vergangene Jahre brauchen Zeit!
Die Frage nach dem "warum" lässt deutlich nach - aber die Sehnsucht und das Vermissen bleiben.
@sorina - du schreibst, du magst dich selber nicht ... diese Phasen habe ich auch - ich schaue in den Spiegel und finde mich "zum K..." - manchmal ändert sich das "schon" - auch ein Schritt in die richtige Richtung
Die Sehnsucht aber bleibt auch bei mir ...
Liebe Grüße

Es ist so nett und treffend wie Ihr schreibt,
bei mir sind heute fast 12 Wochen vorbei ,als die Sonne unterging bevor es Abend wurde , so erschreckend plötzlich mit Sekundentod !!Aber mein Wunsch wäre das es einfach leichter wird, dieser unsagbare Schmerz ist bei einer innigen Ehe nach 45 Jahren nicht nachvollziehbar.
Unsere Kinder 40 + 42 Jahre ,außer Haus begleiten mich so gut es geht, aber sie trauern auch sehr ,aber anders.
Ich laufe auch nur halbiert und immer noch traumatisiert! Diese große Liebe wird nie enden, aber es fehlen die Berührungen , der Zusammenhalt , das schöne Miteinander ! ( Aber mein Nico ist doch da und er hilft mir und sagt weiter mein Liebling , wir schaffen das schon )
Da wir immer selbstständige Geschäfte hatte, sagen alle " Monika " Du bist stark, ja ich versuche es, aber die Abende + Nächte sind scheusslich finde keinen Schlaf.
Danke für Eure Bekundungen und ich freue mich auch im Trauerforum zu sein!! LG Monika

Aber die Hoffnung