Das Glücklichsein - auch in der Trauer

  • Wenn Trauer herrscht denkt normalerweise niemand an etwas, das mit Glück zu tuen haben könnte.


    Und doch gibt es das. Ich war z.B. auf der Beerdigungs-Feier und danach Trauerfeier hier auf dem Hof zeitweise glücklich. Ich war so froh, dass alles so lief wie er es sehr gern gehabt hätte. Klingt vielleicht komisch, aber es war so.


    Und dann kamen diese Trauer-Phasen und diese Tiefschläge, aber immer wieder kleine Momente, die mich "in den Arm genommen haben", z.B. wenn der Mond so schön war, der Sonnenaufgang grandios, wenn das Essen endlich - nach Monaten - mal wieder richtig gut geschmeckt hat.


    Ich gebe es zu, dass mein Glück jetzt eher im Kleinen liegt. Und ich bin froh darum.


    Wie geht es euch damit? Gibt es Glücklichsein auch in der Trauer?




    AL Frieda


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Ja, ich denke schon, dass es auch in der Trauer Momente des Glücks gibt.


    Ich erinnere mich genau an den Augenblick, als ich zum ersten Mal, zu der Zeit als ich noch meistens im emotionalen Tiefflug unterwegs war, wieder von einer Welle des Glücks erfüllt wurde.
    Das war der Moment als ich bei der Neuanlage 'unseres' kleinen Gartens plötzlich genau wusste, wie er werden sollte, wusste, dass dieses Bild das ich mir vorstellte eines war, das meiner Liebsten gefallen hätte. Oder an einen Morgen als ich auf einer sonnenbeschienenen und von Birken gesäumten Landstraße mit dem Auto unterwegs ins Unbekannte war und ich voller Vertrauen war, dass dieses Unbekannte etwas Gutes sein würde, ohne zu wissen warum ich mir dessen so sicher war.


    Das Gemeinsame dieser Augenblicke war, glaube ich, dass es Augenblicke waren, in denen ich das tiefe und sichere Gefühl hatte, dass das was da gerade geschah, genau richtig war, dass es so wie es war vollkommen und in Ordnung war. Dass es ein Geschenk war, diesen Moment erleben zu dürfen, und genau zu wissen, dass es das ist, was mein liebster Mensch mir immer gewünscht hat.

    ..........

    And if you don't know where you're going

    Any road will take you there

  • Ihr Lieben,


    nochmal will ich hier über "das Glücklichsein in der Trauer" schreiben.


    Sicher, ein Widerspruch in sich selbst. Aber: es kann wirklich passieren.


    Zunächst einmal denke ich an die alte Familien-Tradition, die es heute leider nur noch selten gibt: Urgroßmutter ist gestorben und Urgroßvater sitzt jetzt in seiner Ecke und trauert um sie, aber er ist nicht allein. Seine Kinder, die selbst schon alt sind, haben sich um alles bemüht, die Kinderskinder sind mit dabei und es gibt noch die ganz Kleinen, die 3 Urenkelchen, die "ihren Uri " so sehr lieben, dass ihm oft die Tränen in die Augen kommen ... vor lauter Freude und Glück.


    Diese Geschichte habe ich hier auf dem Dorf wirklich miterlebt. Sicher haben die meisten Menschen heute keine "richtige" Familie mehr, denn sie ist in allen Landen verstreut oder dermaßen zerstritten, dass kein Enverständnis mehr möglich ist.


    Worauf ich hinaus will, ist die unbedingte Notwendigkeit von sozialen Kontakten, von persönlichen Beziehungen, von Freundschaften und Wahlverwandtschaften, vielleicht sogar Seelenverwandtschaften.


    Sich zu öffnen für Menschen, die symphatisch sind, und wenn es die grad nicht geben sollte, dann eben für Menschen, die nicht unsymphatisch sind. Wir brauchen uns gegenseitig, egal wie jung oder alt wir sind.


    Das Glücklichsein eines Menschen beruht meistens auf einem guten sozialen Umfeld. Schaffen wir uns das, wenn wir es nicht haben. Wenn du keine Familie mehr hast oder wenn deine Familie sich total unfamiliär zeigt, dann suche, dann finde, dann generiere dir deine eigene kleine "Familie".


    Der Mensch ist nicht dafür gemacht, allein zu sein.


    Dafür kann auch z.B. dieses Forum sorgen. Ihr seid nicht allein. In all eurer Trauer und in all der Einsamkeit, die ihr vielleicht erlebt, seid ihr nicht wirklich allein.


    Und das Gefühl von Glücklich-sein darf sich wieder einstellen, auch und gerade in der Trauer um einen über alles geliebten Menschen.


    AL Frieda


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von Frieda ()

  • Jetzt fühle ich mich glücklich, wenn ich unsere gemeinsamen Fotos und Videos angucke. Wenn ich ihre Blumen eingieße, wenn ich ihre Lieblingslieder singe. Schöne Erinnerungen führen mich weiter ins glückliche Leben. Leider ohne Oma...

  • Hmm auch wenn ich mal wieder gegen den Strom schwimme hab ich so das Gefühl das es Menschen gibt, die versuchen sich vieles schön zu reden.....natürlich kann man irgend wann nun ja ich möchte nicht glücklich sein sagen sondern zufrieden sein....soweit so gut.......und soziale Kontakte sind tatsächlich wichtig aber ganz ehrlich was soll denn der Quatsch ( sorry anders kann ich das nicht bezeichnen ) mit generiere Dir Deine eigene kleine Familie oder öffne Dich für sympathische Menschen und wenn die nicht da sind nimm die nicht unsympathischen......das würde ja heißen das all das was ich ( wir ) verloren haben einfach so zu ersetzten ist.......sorry aber das klingt für mich wie " ich rede mir die Welt jetzt rosarot ".......der Tod eines geliebten Menschen ist eine schlimme Erfahrung aber er bringt uns nicht um.......er hinterläßt Spuren die mit der Zeit verblassen zumindest die schlechten, denn an den gute halten wir fest und das ist gut so und von der Psyche so gewollt, denn sonst würde es uns umbringen.....aber jetzt völlig " verklärt " durch die Welt zu laufen, mir einzureden das ich durch den Tod des geliebten Menschen jetzt das große Ganze erkenne, sich die Sicht auf die Dinge völlig verändert hat, die Natur und ich jetzt völlig in Einklag sind und ich mit offenen Armen jeden Menschen an mich ran lasse und daraus dann wieder ein glückliches Leben entsteht finde ich dann doch sehr naiv......
    Ja, der Tod ändert die Sicht auf bestimmte Dinge........
    Ja, andere Menschen sind wichtig,
    Ja, die Natur kann ( muss aber nicht ) zum Rückzugsort werden,
    Ja, kleine Dinge bekommen eine andere und durchaus auch schöne Bedeutung,
    Ja, Dinge die man tut und wenn man davon überzeugt ist das der andere es gut heißen würde geben einem Auftrieb usw........
    soweit gehe ich mit....ich gehe auch mit das man wieder einen neuen Partner/Partnerin findet und dann wieder glücklich ( hier finde ich ist das Wort richtig ) ist........
    aber ganz ehrlich der Anblick eines schönen Mondes oder Sonnenaufgangs oder eines guten Essens oder , oder,oder macht mich nicht glücklich.....ich nehme es anderes wahr als früher, weil ich mir mehr Zeit nehme es überhaupt wahr zu nehmen........klar sind das schöne Bilder aber machen die glücklich ? Klar wenn ich mir einrede das mich das glücklich macht dann warscheinlich......
    Was bin ich denn nun ? Glücklich ? Zufrieden ? Schwere Frage....ich lebe in der Realität.....und wie sieht die aus ? Ich bin dankbar das ich ein Dach über dem Kopf habe um das ich mir keine Sorden machen muss, ich bin dankbar das ich einen Job habe und daraus resultierend keine finanziellen Sorgen habe, ich bin dankbar das ich ein paar Menschen habe die für mich da sind, ich bin dankbar das ich nicht todkrank bin denn das ist schon mehr als manch andere Menschen haben........aber dennoch vermisse ich.....ich vermisse die Vertrautheit, die Selbstverständlichkeit, die Gewohnheit, die Fürsorge, die Geborgenheit und die Zuwendung die einem nur die Familie geben kann........da nutzt es mir auch nichts die rosarote Brille auf die Nase zu setzen rund um mich rum zu gucken und mir einzureden nur weil jetzt alles rosa ist, ist mein Leben, bin ich wieder glücklich.......ich bin ( muss ) momentan mit dem zufriedenb sein was ich bin und habe und klar, da ist auch die Hoffnung eines Tages wieder einen Seelenverwandten zu finden dem ich und der mir die Vertrautheit, die Fürsorge, die Geborgenheit, die Selbstverständlichkeit und die Zuwendung gibt, die ich so sehr vermisse........
    Sorry mag sich jetzt für manch Einen sehr hart anhören aber das ist meine Sicht ( und nur meine ) der Dinge.......und es ist das was mir zu diesem Thema spontan in den Kopf kam.........


    LG
    Mäusi

  • An deinem Text sehe ich, liebe @Mäusi , dass du nichts oder nur wenig von dem verstanden hast, was ich meinte. Gut, da stehst du sicher nicht alleine da.


    Es steht ja außer Frage, dass wir Menschen äußerst verschiedene Wahrnehmungen haben und es ist hinlänglich bekannt, dass sich die eigene Wahrnehmung auch ändern kann. Nichts bleibt wie es ist, genau genommen ändert sich alles ständig.


    Was für dich wie eine "rosarote Brille" erscheint, das ist für mich eben Realität. Basta. Für andere Menschen sind z.B.ihre Ängste Realität. Ich habe auch keinen Anspruch darauf, dass alle, die meinen Beitrag lesen ihn auch durchweg verstehen und nachvollziehen. Es ist eben meine Sicht der Dinge.


    Mehr schreibe ich dazu jetzt nicht.


    AL Frieda


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    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • liebe mäusi und liebe frieda,
    ihr habt beide sowas von recht und warum ?
    weil ihr zwei total unterschiedliche menschen mit total unterschiedlichen gedanken seid. mit total unterschiedlichen wegen die aber letztendlich das gleiche ziel verfolgen. wenn ich das weit entfernt von euch mal so bemerken darf :love:
    über die ganzen jahre hier im forum habe ich mit grossem interesse eure beiträge gelesen und ich muss sagen, diese mischung von euch beiden hat mir immer gut getan. ich habe mir immer das aus euren beiträgen rausgeholt was für mich gerade gut war. ihr seid für mich wie jing und jang total verschieden aber letztendlich braucht man von beidem was um ganz zu sein oder zu werden.
    ich denke heute ist ein guter tag um euch beiden einmal dafür danke zu sagen. :knuddeln:
    lg, kleinewüstenblume

  • Oh das sich in Deinem Text noch eine Abhandlung über Quantenphysik versteckt hat, hab ich nicht erkannt oder verstanden tut mir leid......aber die Frage im ersten Beitrag war ja wohl nicht schwer zu verstehen denke ich.......das dumme an Fragen ist aber das auf diese manchmal geantwortet wird und eben nicht immer unbedingt im Sinne des Fragenden.......die Welt ist bunt und auf jede Frage gibt es verschiedene Antworten........insbesondere wenn dabei Gefühle ins Spiel kommen........Gefühle sind "vertrackte" kleine Dinger die das Leben schön ( oder wie Du es ausdrücken würdest glücklich ) machen können aber auch genau das Gegenteil bewirken können.......und falls es von Bedeutung ist nein, ich bin nicht unglücklich......mir fehlt offensichtlich eben nur jene Euphorie in allem und jedem das Glück dieser Erde sehen zu können.......und übrigens ja, ich freue mich das jetzt z.B. die Osterglocken Ihre Köpfe gen Sonne recken und alles blüht und grünt aber es macht mich nicht " glücklich ".......da ist Freude über den Frühling ja unbedingt aber da ist zeitgleich auch die Frage in mir " bekommen wir danach wieder so einen unerträglich heißen unnormalen Sommer " ? Ich neige halt dazu die Dinge sehr real zu sehen und auch das " Schlechte " also Ursache und Wirkung zu betrachten........
    Ob ich jemals wieder glücklich im Sinne von meiner Auffassung vom Glücklichsein werde, kann ich nicht beantworten mir reicht vorerst einmal eine gewisse Zufriedenheit zu erlangen........ach da fällt mir ein, ja in der Zeit der Trauer war ich doch schon einmal richtig glücklich und zwar als der Arzt mir sagte das die Tumore nicht ( hmmm oder noch nicht ? ) bösartig sind......


    LG
    Mäusi

  • Ein Zenmönch ging in den Bergen einen schmalen Pfad entlang. Plötzlich rutschte er aus. Er konnte sich am Rande des Abhangs noch an einigen Wurzeln festklammern. Aber sie begannen zu reißen. Immer weniger Halt boten sie. Er würde abstürzen und den Abhang hinunter fallen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Auf einmal sah er ein paar Walderdbeeren neben seinen Händen. Er griff mit einer Hand danach. Pflückte sie, steckte die Beeren in den Mund und begann zu kauen.
    Ah, wie köstlich sie schmeckten.


    Mehr möchte ich heute nicht schreiben.

  • Lieber @Bartnelke ,


    das habe ich sicher nicht (ganz) so gemeint, aber es ist unglaublich. 8o <3


    Ich glaube, dass sich alles selbst entlarvt. Niemand von uns braucht zu denken, dass er "zu kurz" kommen könnte oder dass er vielleicht sogar ungerecht in seinem Leben behandelt wird. Das alles wird sich - auch dem, der jetzt noch stark zweifelt - zeigen.


    Der Griff zu den Beeren .......



    aL Frieda


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    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • @Mäusi,


    du bist nicht Realist, denn du akzeptierst z.B. eine höhere Kraft in deinem Leben nicht. Du denkst, dass du alles im Griff hast. Das ist nicht so. Es wird Zeit, zu merken, dass es nicht nur um materielle Dinge im Leben geht. Es wird Zeit, z.B. Glücklich-sein nicht nur und ausschließlich mit einer (sexuell-orientierten) Partnerschaft oder Liebschaft zu verbinden.


    Glücklich-sein ist der Anfang einer eventuell möglichen glücklichen Beziehung zwischen Menschen.


    Die Zufriedenheit, die du oben in deinem Beitrag ansprichst, ist eine sehr perfide Zufriedenheit, sie ist echt heimtückisch. Ein Dach über dem Kopf kann sehr schnell verschwinden, der Job noch schneller, deine Gesundheit ist eine ambivalente extra Geschichte und die Menschen, denen du grad vertraust ... nun, das wirst du selbst am besten wissen.


    Endlich "wirklich Realist" zu werden ist eine sehr gute Sache, die mit viel Hindenken und Nachfühlen zu tun hat.


    Das wünsche ich dir!


    AL Frieda


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Bei mir sind es von jeher kleine Momente des Glücks. Und in der Summe weiß ich, was Glück bedeutet.
    Ich kenne das Gefühl und weiß, dass ich es selbst in der Hand habe.


    Neulich habe ich gelesen, dass es nicht die objektiven Umstände sind, die darüber entscheiden,
    ob wir glücklich oder nicht glücklich sind. Allein unser Denken und Handeln bestimmt und definiert
    jedem sein individuelles Glück oder auch nicht.


    Ich kann mich an Blumen erfreuen, an kleinen Dingen oder den Austausch mit Menschen
    genießen, ein Hobby haben oder Menschen, Tiere, Natur Hilfe leisten und dabei Momente
    des Glücks SEHEN und EMPFINDEN.


    Doch das alles muss man auch nicht tun. So unterschiedlich wie wir alle sind, so unterschiedlich
    ist auch die Sichtweise. Und das ist das Erstaunlichste: Mancher fühlt sich auch ganz wohl,
    obwohl er diese Sichtweise des Glücks nicht teilt.

    Auch wenn ich noch in meiner Trauer gefangen bin, werde ich mich nicht auf Negatives und
    Unerfreuliches fixieren, sondern meinen Weg unbeirrt weitergehen.
    Das ist verdammt schwer. So schwer. Und doch habe ich dabei immer wieder Momente des Glücks.


    Was ich dafür tue? Neugierig und offen für Neues habe ich eine optimistische Grundeinstellung zum Leben
    und der Zukunft. Ich tue meist nur das, was ich für wichtig und richtig halte, bestimme mein Leben selbst
    bzw. lasse dieses nicht von anderen bestimmen.
    Ich genieße, was immer sich mir bietet. Selbst in meinem Alter verändere und entwickle ich mich noch
    immer in meinem Job. Ich bewege mich so oft wie möglich in freier Natur und bin dankbar für meine
    robuste Gesundheit-
    Dankbar bin ich auch, weil ich so extrovertiert bin und es mir in der Regel leicht fällt, mit anderen Menschen
    in Kontakt zu treten. Selbst flüchtige Begegnungen und Austausch haben meist motivierende Auswirkungen auf mich.


    Die Trauer, die ist nicht verschwunden. Das Vermissen noch allgegenwärtig. Doch ich spüre, wie jene Trauer,
    die ganze Kapitel in meinem Lebensbuch eingenommen hat, mehr und mehr zur Randnotiz wird.
    Dankbar bin ich, dass ich ihr nicht mehr so hilflos ausgeliefert bin, sondern selbst bestimme, wann
    und wie lange sie bei mir verweilt. Ich hoffe, dass auch irgendwann die Zeit kommt,
    in der ich mit einem Lächeln die Zeit vor der Trauer betrachten kann.


    AL Syli

  • Ich weiß gar nicht wie ich dass für mich definieren müsste. Glücklich sein oder doch zufrieden? Als Frau und Tochter noch lebten fühlte ich mich glücklich , wusste das aber erst nachdem beide nicht mehr da waren und immer glücklich waren wir ja auch nicht, in unserer Familie war ja nicht immer alles eitel Sonnenschein , aber dennoch war es wohl die bis dato schönste Zeit in meinem Leben. Ich finde es schön wenn mir was an der Drechselbank gelingt oder die Stauden in meinem Garten wachsen und blühen, wenn mir ein Lied auf der Gitarre mal fehlerfrei aus der Hand geht oder wenn ich an meine Mädchen denke ohne diesen Kloß im Hals zu haben. Wenn mir mein Tagwerk gelingt oder ich ein Problem lösen konnte.
    Syli schrieb:" Auch wenn ich noch in meiner Trauer gefangen bin, werde ich mich nicht auf Negatives und Unerfreuliches fixieren, sondern meinen Weg unbeirrt weitergehen." Ein toller Satz, den werde ich auch für mich in Anspruch nehmen, den Tag so annehmen wie er ist und was er bringt. Es gibt eben durchaus Momente die mir ein wohliges inneres Lächeln abgewinnen, ob das nun Glück oder Zufriedenheit ist , ist mir egal, ein schönes Gefühl ist es aber immerhin.


    LG Steffen

  • Hallo Steffen, Dein Beitrag beschreibt, was auch in mir vorgeht. Das Glück das ich hatte, nicht wirklich wahrgenommen zu haben als es da war, weil es im täglichen Alltag mit seinem Ärger und Stress den es nun einmal eben gibt, untergegangen ist!
    Loslassen und schöne Momente sehen, fühlen und annehmen wenn sie mir im Jetzt begegnen ist schwierig, Du bist da schon eindeutig einen Schritt weiter, das gibt Hoffnung! Lg Karo

  • Liebe Frieda,
    ich denke ich habe Dich schon richtig verstanden.
    Soziale Kontakte. Ich kann Dir da nur voll zustimmen.
    Der Mensch braucht sie. Das ist es was uns am Leben erhält. Und das meine ich wortwörtlich. Die gefährdetste und größte Gruppe bei Suizid sind vereinsamte Männer über 70 Jahre. Warum? Sie sehen keinen Grund mehr zu leben. Sie sind nutzlos. Das ist ihre Realität. Also die die sie selbst sehen.
    Die größten Eifersuchtsdramen, angeblich, im Seniorenheim.
    Wir brauchen persönliche Kontakte, Freundschaften und wenn man Glück hat ist sogar, wieder, eine Seelenvierwandschaft dabei. Das Teilen von Gedanken, Erlebnissen und Emotionen ist essentiell. Das lässt uns (zeitweise) glücklich Sein.

    Ja und der der Griff nach den Beeren ........


    Alles Gute Euch allen
    Bartnelke

  • Nun liebe Frieda da zeigt sich doch wieder das Du in meinen Augen ganz gerne an die Realität verdrängst.......eine höhe Kraft hmm ja Okay wenn es Dir hilft dann bitte......aber Deine Gedanken sprechen Bände....Du redest hier von einer ( sexuell-orientierten ) Partnerschaft die ich angeblich suchen würde öhm nö, wenn ich das wollen würde wäre ich nicht seit dem Tod meines Mannes 1992 alleine geblieben.......ich suche einen Seelenverwandten nicht mehr und nicht weniger.....denn ich habe so etwas schon erlebt.......mag sein, das es so etwas nie wieder gibt aber da gebe ich die Hoffnung nicht auf......aber das Du diese Suche nun in eine Richtung interpretierst die ich nebenbei bemerkt eine Frechheit finde zeugt eigentlich davon, das Du Dich mit solchen Gedanken trägst......
    Übrigens kommt mir Dein Beitrag inzwischen vor wie von Jemandem der missionieren will und zwar mit aller Macht.....Du zeigst in Deinem letzten Beitrag an mich mehr als Intoleranz.......denn ich habe hier nur meine Sicht vom Glücklichsein erklärt und das Du das nun alles schlecht machst und sogar noch beleidigend wirst zeugt nicht gerade von einem guten Charakter.....wenn man eine Frage stellt muss/sollte man auch die Antworten akzeptieren ohne den großen Psychologen rauszukehren zumal wenn man die Person nicht einmal persönlich kennt und schon gar nicht wenn man nicht Psychologie studiert hat.........im Übrigen sind wir hier immer noch ein Trauerforum und kein Esotherikforum......wenn Jemand sein Heil im Glauben an höhere Mächte oder Kräfte sucht, sollte er sich evtl. in einem anderen Forum anmelden......wir sind nicht hier in diesem Forum um die Gedanken oder das Leben des anderen in ein schlechtes Licht zu rücken und schon garnicht um über das Leben anderer zu richten oder zu urteilen !
    Du unterstellst mir hier einfach Dinge die Dir nicht zustehen.......und um noch deutlicher zu werden ich verbitte mir zukünftig solche Unterstellungen !


    Mäusi

  • Letztes Jahr hatte ich einige sehr spannende Seminare im Job zu den Themen
    Kommunikation und soziale Kompetenz. Berufsbedingt sind diese für mich und
    meine KollegInnen sehr wichtig.
    Naja, einige kennen das ja vielleicht auch in ihrem Job. Hört sich
    immer gut an. Man geht auch meist hochmotiviert aus dem
    Tagesseminar hinaus. Im Alltag ist dann alles wie es vorher war. Schon stress-
    bedingt.
    Dennoch lohnt es sich, das ein oder andere Gelernte mal wieder
    herauszukramen.


    Was das mit Glück zu tun hat? Glück bedeutet für mich auch, wenn
    ich Missverständnissen aus dem Weg gehen kann oder sie zumindest aus dem
    Weg räume.
    Falsche Interpretationen führen fast immer zu Missverständnissen und damit
    zur Unzufriedenheit und Ärger.


    Alles beginnt mit einem Text, einigen Zeilen, die mal andere Gedankengänge
    zulassen sollen.
    Ja, in der Hauptsache geht es hier um Trost und Verständnis.
    Doch wir alle befinden uns in verschiedenen Entwicklungsstadien.
    Einige Zeilen, die zum Nachdenken anregen oder sogar motivieren,
    eigene Gedanken hinzuzufügen. All das finde ich richtig und gut.
    Es gehört mit zur Trauerverarbeitung.


    Ab und zu stelle ich selbst solche Texte hier ein.
    Nicht, weil ich meine Gedanken unbedingt los werden möchte.
    Nicht, weil es mir leicht fällt, die richtigen Worte zu finden.
    Im Gegenteil. Oft, sehr oft verzichte ich darauf, aus Sorge,
    ich könnte missverstanden werden...


    Dennoch tue ich es ab und zu, weil ich damit dieses wundervolle Forum
    beleben möchte, weil die Menschen hier es mir wert sind,
    miteinander zu kommunizieren. Über was auch immer.
    Fast alle Themen sind ja erlaubt.
    Und ich bin dankbar, sehr dankbar, dass "alte Hasen" hier ab und zu
    einen Beitrag leisten und ihre Zeit zur Verfügung stellen, obwohl sie es nicht müssten.


    Einige Male habe ich mich hier schon aus dem Forum abgemeldet und
    es mir wegen Euch anders überlegt.
    Wenn nur diese Missverständnisse nicht wären ....


    Was ich damals beim Seminar u.a. bezüglich Missverständnisse gelernt habe?
    Dass ich mir bewusst machen muss, dass mein eigenes Denken und
    meine eigene Interpretation dafür verantwortlich sind, wie ich mich fühle.
    Daher ist die beste und sicherste Methode, Missverständisse zu vermeiden,
    die eigene Annahme oder Interpretation zu hinterfragen.


    Ihr hättet mal den offenen Mund meiner Chefin sehen müssen, als ich das
    Gelernte zum ersten Mal im Personalgespräch angewandt habe. ^^


    AL Syli

  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen und weiß deswegen auch nicht genau ob mein Beitrag passt. Nichts desto Trotz möchte ich trotzdem meinen Senf dazutun.
    Ich definiere nämlich für mich Glück und Zufriedenheit noch etwas anders.
    Glücklich bin ich. Glücklich mit meinem Lebenspartner, glücklich, dass wir weiterhin Familie geblieben sind, glücklich weil ich weiterhin ein lebenswertes Leben leben kann aber ich bin nicht unbedingt zufrieden. Zufrieden könnte ich vielleicht sein wenn mein Mann nicht gestorben wäre. "Zufrieden" enthält das Wort "Frieden" und "Frieden" habe ich mit dem Tod meines Mannes nicht geschlossen, werde ich wohl auch nie "Frieden" mit schließen und deswegen werde ich wohl auch nie wieder wirklich richtig zufrieden sein.
    LG
    allesanders


    Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nachdem zarten Gesetz der Seelenwanderung das im Reich der Liebe herrscht.


    Honoré de Balzac



  • Ihr Lieben,
    es gab ja immer mal wieder hier stürmische und unterschiedliche Diskussionen. Ich vertraue darauf dass sich die Wogen auch diesmal wieder glätten werden.
    Ich kann vieles von dem was alles anders über das Glück schreibt bestätigen, und ja auch mich machen die Todesumstände meines Mannes immer noch zu schaffen und halten mich dabon ab meinen inneren Frieden zu finden. Also glückliche Momente in der Trauer, ab und zu, vielleicht, sicher nicht so viele wie ich mir wünschen würde, Zufriedenheit mit meinem neuen Leben noch nicht ganz, aber Akzeptanz und was für mich wirklich ist, Hoffnung, immer wieder Hoffnung dass es noch besser wird.
    Alles Gute
    Jenny

  • Liebe Syli,
    ich glaube kaum das es sich hier um ein Missverständnis handelt, denn in der ganzen Zeit seit der ich dieses Forum " übernommen " habe, habe ich durchaus gelernt zwischen den Zeilen zu lesen.......und ich kenne die User.......
    Im Allgemeinen antworte ich auf solche " Angriffe " auch per PN oder antworte gar nicht denn ich stehe über solchen Dingen.......wenn man aber versucht mir die Worte im Munde umzudrehen, dreiste Behauptungen aufstellt und mir Dinge unterstellt die nicht der Wahrheit entsprechen und versucht ein schlechtes Licht auf mich zu werfen dann ist selbst meine Geduld am Ende......
    Es gab hier schon etliche Auseinandersetzungen und ich habe immer versucht weder Partei zu ergreifen noch mich von Sympathie oder Antipathie leiten zu lassen. Als ich dieses Forum übernommen habe war ich auch sehr unsicher was so etwas betrifft und Dunkle Sonne die dieses Forum einst ins Leben rief hat mir dann folgendes gesagt : Mäusi stell Dir einfach vor dieses Forum ist Dein Wohnzimmer welches Du Deinen Gästen zur Verfügung stellst.....jeder Gast ist herzlich willkommen hat sich aber zu benehmen denn es gelten Deine Regeln ( soll heißen die Forenregeln und ja zum Teil auch meine eigenen Regeln ).....wer das nicht akzeptiert hat ja die Wahl sich zu benehmen, zu gehen oder zur Tür begleitet zu werden.......
    Ich hätte ja viele Möglichkeiten: das Thema löschen, den Beitrag löschen bis hin zur Sperrung des Users aber so etwas liegt mir nicht und ich mache davon nur sehr selten Gebrauch.......
    Ich werde aber nicht dulden das User hier über andere User urteilen oder Dinge unterstellen nur weil Ihnen die Meinung anderer nicht passt.....das es nun mich betrifft ist Zufall denn ich hätte genauso reagiert wenn jemand anders betroffen gewesen wäre !
    Und um dem Ganzen jetzt hier ein Ende zu setzten werde ich das Thema schließen.......


    LG
    Mäusi

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