mal was Philosophisches

  • @Dascha, ohne Frage ist guter schlaf wichtig und richtig und erholsam. nichts ist schlimmer als nach einer schlaflosen nacht gerädert aufzustehen. trotzdem habe ich immer das gefühl, was wichtiges zu versäumen, wenn ich mich z. b. nachmittags mal hinlege, weil ich erschöpft bin. außerdem sagt man ja, dass der schlaf der kleine bruder des todes ist und deshalb ist er mir immer suspekt.

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten


    Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich jederzeit sehen können

  • Ich finde schlafen schön - der kleine Bruder des Todes, ja schon ...


    Um zu schlafen musst du im Normalfall loslassen (oder im Extremfall verdammt müde sein oder total betrunken). Dieses Loslassen fühlt sich für mich sehr schön an, auch und gerade oft während der sommerlichen Siesta. Möchte es nicht missen dieses Gefühl von Schwerelosigkeit, der Körper darf ruhen, wie ein Baby in vollstem Vertrauen. :)


    Gut, hier geht es ums Aufwachen, ums Aufstehen. Könnte auch sagen: ich stehe auf, weil ich gut geschlafen habe, denn beides gehört zum Leben dazu.


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Ich habe mich noch nie gefragt warum ich aufstehe. Ich sehe auch keinen großen Sinn in der Frage. Es ist selbstverständlich, dass ich aufstehe. Was sollte ich auch im Bett machen? Wenn ich den ganzen Tag im Bett liegen bleibe bekomme ich Kopfschmerzen und mir wird langweilig. Ich könnte auch genauso gut fragen: " Warum gehe ich abends schlafen?" Ich gehe schlafen weil ich müde bin. Der Umkehrschluss ist: "Ich stehe auf weil ich ausgeschlafen habe."
    Frage beantwortet.
    Ich denke man bzw. ich sollte nicht jede Kleinigkeit des Lebens hinterfragen.
    "Warum stehe ich auf?"
    "Warum esse ich?"
    "Warum schaue ich Fernsehen?"
    "Warum lese ich die Zeitung?"
    "Warum putze ich die Wohnung?"
    "Warum lebe ich überhaupt?"
    "Warum, warum, warum?"
    Viel zu viele Fragen die so unendlich unwichtig sind.
    Einfach das Leben leben, es geschehen lassen und das Beste daraus machen.
    Das ist meine Antwort auf die vielen "Warums".
    LG
    allesanders


    Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nachdem zarten Gesetz der Seelenwanderung das im Reich der Liebe herrscht.


    Honoré de Balzac



  • Liebe Mäusi,


    ich weiss nicht, wann du dich wieder mit deinem Therapeuten treffen wirst, aber ich glaube, dass du ihm jetzt bereits (und vielleicht auch dir) einige Antworten geben kannst - oder?! :)


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Was für eine wundervolle Frage.

    Das Schönste daran ist, dass ich keine Antwort darauf habe, die mich wirklich überzeugt.

    Natürlich gäbe es alle möglichen äußerlich plausiblen und nachvollziehbaren Gründe, die ich anführen könnte.
    Z.B. dass ich sehen möchte, wie mein kleiner Enkel morgens voller Elan den Flur hinunterwetzt, weil er in den Waldkindergarten starten möchte oder etwas ganz Wichtiges aus seinem Zimmer holen will, dass ich mich um organisatorischen Kram unserer WG kümmern, die Wäsche waschen oder etwas einkaufen will, oder, oder, oder.
    Aber wirklich überzeugen tut mich das nicht, weil ich oft 'einfach so' aufstehe. Ohne einen erkennbaren oder bewußten Grund.
    Es gibt keine to-do Liste, es gibt keinen Plan, es gibt weder Durst noch Hunger oder irgendwelche handfesten Motive die mich in Bewegung bringen. Da steigt einfach der Gedanke in mir auf, "ach, ich steh jetzt mal auf". Das mache ich dann - und das Leben nimmt seinen Lauf.


    Bei dem Versuch diese Frage zu beantworten komme ich mir vor, wie einer der beiden kleinen Fische in einer berühmten Rede von David Foster Wallace, in der diesen jungen Fischen ein alter Fisch begegnet, der sie begrüßt mit den Worten:
    "Morning boys. How is the water?"
    Und die beiden, als der Ältere weitergeschwommen ist, sich etwas verdutzt ansehen und der Eine zum Anderen sagt: "What the hell is water?"


    Die Antwort ist so selbstverständlich um mich herum und in mir selbst, dass ich unfähig bin sie zu erkennen. Ich lebe in ihr.


    Keine Ahnung, ob das überhaupt verständlich ist. Wie auch? Ich verstehe es ja selbst nicht.


    Alles Liebe
    Rolf

    ..........

    And if you don't know where you're going

    Any road will take you there

  • Hallo,


    ich bin neu hier und gucke mich erstmal um, dabei bin ich über diesen Thread gestolpert.


    Meine erster Gedanke war: Weil ich will!


    Viele Grüße
    freelife

  • Weil ich lebe.


    Natürlich ist es nicht immer leicht. Ist das Leben ja nie. Es gibt schlimme Momente (ob nun ein Todesfall, das Ende einer Beziehung oder was auch immer) und auch wunderschöne Momente (Heirat, Bestandene Prüfung, Geburt eines Kindes etc.)
    Das alles macht ein Leben aus. In erster Linie lebt man schließlich für sich selbst. Alles andere ist Beiwerk, selbst andere Leute. Ehepartner? Hätte auch möglich sein können das man ihn nie getroffen hätte. Eltern? Hätten einen auch zur Adoption freigeben können. Kinder? Vielleicht hätte man keine bekommen. Klar.... diese Leute sind alle wichtig für uns. Aber es hätte ja auch alles anders laufen können. Dann wären diese Menschen nie Teil des eigenen Lebens gewesen aber.... und das ist wichtig.... man würde trotzdem Leben. Etwas das man nicht kennen würde könnte man ja nicht vermissen. Aber man würde trotzdem Leben. Hinter jeder Kurve kann entweder etwas Grauenvolles oder etwas Wunderbares auf uns warten. Oder auch mal nichts was ja auch ok ist.
    Das Ganze ist wie Roulette.... mal gewinnt man, mal verliert man.
    Aber liegenbleiben.... quasi ein Zombie werden..... will man so etwas wirklich?
    Natürlich ist es tragisch wenn ein geliebter Mensch stirbt. Aber wie wäre es wenn wir gestorben wären und diese Person noch leben würde? Würden wir von ihr erwarten sich in eine scheintote Hülle zu verwandeln? Würden wir wollen dass derjenige nie wieder an irgendetwas Spaß hat?
    Würden wir wünschen das dieser Mensch liegen bleibt?
    Also ich würde das nicht. Und ich denke kein halbwegs normaler Mensch würde das so wollen.

  • Snoopo: Deine Antwort finde ich ja mal richtig klasse. So habe ich es noch gar nicht gesehen. Ein wirklich toller Denkanstoß.


    Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nachdem zarten Gesetz der Seelenwanderung das im Reich der Liebe herrscht.


    Honoré de Balzac



  • Boah......mein Gott mit so viel Feedback hätte ich ja nun nie gerechnet......Danke Ihr Lieben........hab jetzt alles gelesen und muss sagen ich bin völlig baff wie unterschiedlich die Antworten und die damit verbundenen Denkweisen sind.......
    @Frieda ja es sind viele Antworten aber keine davon ist meine....ich konnte/kann mit der Frage immer noch nicht so recht was anfangen aber mit den hier vorhandenen Denkanstößen fällt es mir bestimmt leichter MEINE Antwort auf diese Frage zu finden.........werde mal am Wochenende meine " Hausaufgaben " machen und versuchen meine Antwort zu finden.....erkannt habe ich bisher nur, das mir tatsächlich Etwas oder Jemand fehlt für den es sich lohnt aufzustehen....ist natürlich rein psychologisch gesehen keine gute Antwort denn eigentlich müsste die Antwort lauten für MICH aber so weit bin/war ich noch nie......ich bin es immer noch nicht gewöhnt mich in den Fokus meines Lebens an die vorderste Stelle zu stellen......
    Hmmmm ist halt immer noch alles sehr schwer.......


    LG
    Mäusi

  • Liebe Mäusi,


    das kann ich total nachvollziehen. Jeder hat seine eigene(n) Antwort(en) oder wird sie hoffentlich finden.


    Ich versuche die Liebe, die Freundlichkeit, die ich meinem Liebsten geschenkt habe und die mich erfüllt hat, jetzt auf mehrere Menschen, Tiere, Pflanzen .... zu verteilen, denn so ins Nichts hinein möchte ich natürlich nicht leben. Ich bin doch keine Konservendose, ich bin ein Mensch und brauche Resonanz durch andere Lebewesen. Auch ich habe meinen Weg noch nicht ganz gefunden, aber ich komme dem näher.


    Klar kaufe ich z.B. auf dem WoMarkt gern Gemüse für mich ein, aber es wäre sehr schön, auch mal für jemand weiteren etwas auszusuchen. Alles nur und immer für mich - das ist doch Mist, ich bin doch kein Autist, der überwiegend in seiner eigenen Welt aufgeht. Nein, ich brauche Austausch und Ansprache.


    Kann wirklich gut allein sein und brauche das mittlerweile auch. Und doch ist der Mensch nicht gemacht, um immer alleine zu sein.


    Ich wünsche dir für deinen Therapieweg weiterhin sehr guten Erfolg!


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Ich habe heute morgen als ich wach wurde noch einmal darüber nachgedacht. Also als ich noch im Bett und in genau der Situation war. Ich lag im Bett und fand es für mich nicht erstrebenswert liegen zu bleiben. Ich kann nicht genau sagen warum aber ich fand das Aufstehen doch besser als das Liegenbleiben.Vielleicht ist es einfach in uns Menschen verankert immer wieder aufzustehen. Die Natur ist auf die Arterhaltung ausgerichtet und liegenbleiben ist dafür nicht besonders förderlich. Das ist jetzt vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluß aber für mich sehr sinnig.
    LG
    allesanders


    Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nachdem zarten Gesetz der Seelenwanderung das im Reich der Liebe herrscht.


    Honoré de Balzac



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