Weihnachten 2023

  • Hallo ihr lieben,

    nun ist es bald wieder soweit, die Feiertage rollen unweigerlich auf uns zu.


    Natürlich bin ich mir dessen bewusst das gerade die "frisch trauernden Menschen", nicht der Sinn nach Weihnachten steht.


    Dieses Thema wurde in diesem Forum in den vergangenen Jahren schon öfter aufgegriffen.


    Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen ein wenig über seine Gefühlslage zu berichten, sich die Traurigkeit von der Seele zu schreiben.


    Ich selbst kann von mir berichten das es mir zu damaligen Zeit meiner Trauer gut getan hat, auch mal über Weihnachten "jammern" zu dürfen.


    LG

    Anka

  • Liebe Sandrella,


    ich kann Deine Gefühlswelt so gut nachvollziehen.


    Selbst dann wenn Du Weihnachten nie eine große Bedeutung zugmessen hast, ist es jetzt für Dich noch um so schwerer Weihnachten durchzustehen.


    Ich habe mir damals immer gesagt, auch Weihnachten hat pro Tag nur 24 Stunden, es geht so schnell, wie es gekommen ist.


    Ich weiß das es keine Worte gibt die trösten könnten, dennoch wünsche ich Dir viel Kraft und Menschen, die Dich in Deiner Trauer auffangen und begleiten.


    LG

    Anka

  • Liebe Sandra,


    auch ich habe in diesem Jahr einen Menschen verloren, auf den ich nach den 62 Jahren meines Lebens zum allerersten Mal an den Weihnachtstagen verzichten muß. Das ist gewiß keine schöne Aussicht auf die Festtage und so gesehen kann ich deine Ängste vor den bevorstehenden Tagen absolut nachvollziehen. Aber ihr seid noch eine Familie und ihr könnt euch gegenseitig über den Verlust hinweg helfen. Tut das einfach! Laßt das Weihnachten, das ihr kennt, ein kleines Stück los und erfindet zusammen ein neues, in das ihr auch den lieben Menschen im Jenseits mit einbezieht! Redet darüber vorher in der Familie, wie ihr das gestalten möchtet, dann kann es trotzdem auf irgendeine Weise ein klein wenig schön werden. Seht es nicht nur als eine Bedrohung, redet darüber, macht was daraus!


    Viel Erfolg und alles Gute!

    Ralf

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    Weihnachten war für uns immer eine Geburtstagsfeier für Jesus, ganz nach dem Ursprung und ohne großes Gedöns. An zweiter Stelle kam dann natürlich die Familie.


    Mit dem Tod meines Mannes ist auch das anders geworden: Sobald es dunkel wird, gehe ich am Heiligen Abend zu unserem kleinen Dorfplatz. Ein Feuer brennt im Korb und die Nachbarn wünschen sich gegenseitig Frohe Weihnachten, wir singen Weihnachtslieder begleitet von zwei Mädchen auf ihren Ukulelen und trinken selbstgemachten Glühwein. Das ist in der Corona-Zeit entstanden, wenigstens etwas Gutes.


    Dann fahre ich mit dem Sohn zum Friedhof. Dort ist kein Mensch mehr, nur Kerzen überall, wir lieben das. Auch wir stellen unsere Kerzen am Grab auf und bleiben - je nach Wetter - einige Zeit, sprechen über ihn und mit ihm.


    Weder der Sohn noch ich gehen auf irgendwelche Weihnachtsfeiern, auch nicht innerhalb der Familie. Ich finde das gut, denn ich bin gern allein. Einsam aber fühle ich mich nicht an Weihnachten, denn das wirkliche Weihnachten trägt jeder im eigenen Herzen.


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Ihr Lieben,

    ich erinnere mich sehr gut an das erste Weihnachten ohne den geliebten Menschen und die große Angst davor. Alles was ich bis dahin so sehr genossen habe (einschließlich der nervigen Musik in den Kaufhäusern), war unerträglich geworden und trieb mir die Tränen in die Augen. Dekorieren, Plätzchen backen, ich hatte kein Interesse daran, es fühlte sich einfach falsch an. Dann kam der erste Advent und ich besann mich darauf, was mein Mann so sehr mochte. Es war der Schwibbogen in unserem Küchenfenster. Den kramte ich raus und wollte ihn hinstellen. Das war genau das Richtige. Ein ganz einfacher, es hatte ein bißchen was von Weihnachten, aber auch etwas von einem Licht ins Fenster stellen, um den Weg nach Hause zu zeigen. Als ich ihn anknipste, ging er nicht. Nun wollte ich es unbedingt. Ich wechselte Glühbirnen aus, probierte dieses und jenes, alles ohne Erfolg. Also einen neuen besorgt, was nicht so einfach war, denn schlicht sollte er sein, so wie der alte aussehen. Der neue Bogen kam und er erhielt seinen Platz. Bevor ich den alten entsorgte, steckte ich den Stecker noch mal in die Dose, knipste ihn an und er leuchtete. Da trug ich ihn in das Wohnzimmer und stellte ihn dort ins Fenster. Und es fühlte sich gut an und richtig und ich war mir sicher, meinem Mann hätte es gefallen. Wie auch Ralf es schreibt, selbst wenn es das alte Weihnachten nicht mehr geben wird, man kann ein neues gestalten. Bei mir war es so, daß ich auf mein Gefühl gehört habe. Und es war letztendlich so, daß Weihnachten nicht einfach nur vorbei ging, sondern daß es gut war, ich die Liebe und Verbundenheit gespürt habe. Mein Mann war bei mir, nicht als Seele aus dem Jenseits, sondern als Mensch aus Fleisch und Blut in meinem Herzen. Solange ich lebe und an ihn denke, ist er Bestandteil dieser Welt, denn wir sind eins !

    L.G.Emmi

  • Hallo ihr Lieben, für mich fällt Weihnachten dieses Jahr aus. Mir steht nicht der Sinn nach Weihnachten. Ich habe so viel mit mir selbst zutun, das ich die Tage rum kriege. Solange man auf der Arbeit ist oder andere Dinge anstehen geht es einigermaßen. Aber wehe ich komme nach Hause in die leere Wohnung, dann ist Weinen vorprogrammiert. Ich wünsche allen die sich an der Adventszeit und Weihnachten freuen können schöne Feiertage. Liebe Grüße Marina!

  • Weihnachten ohne einen verstorbenen Angehörigen verbringen zu müssen ist immer schlimm. Ein Bekannter von uns, dessen Frau 2022 verstorben ist, flieht vor Weihnachten, indem er nächste Woche eine Busreise macht und erst Anfang Januar zurückkommt. Er möchte auch niemandem zur Last fallen. Eine andere Bekannte, seit 12 Jahren Witwe, sagte einmal, dass man die Weihnachtstage sozusagen planen müsse. Sie könne nicht darauf warten, dass andere auf sie zukommen, sondern man müsse selbst aktiv werden, um diese Tage überstehen zu können. Sicherlich von Beiden eine gute Lösung bzw. Entscheidung, doch ich weis auch, dass das nicht jede/r so einfach kann.

  • Was ich in diesem Jahr zu Weihnachten möglicherweise mit Matthias gemeinsam habe ist, daß ich nicht nur auf einen geliebten Menschen erstmals verzichten muß, sondern auch zum ersten Mal in meinem Leben Weihnachten ohne einen nahen Angehörigen verbringen muß. Ich würde aber Weihnachten auch nicht mit Menschen verbringen wollen, die mir nicht nahe stehen, selbst wenn sie mir das anbieten würden, wofür ich trotzdem dankbar wäre, aber eben "danke nein". Ich werde Weihnachten erstmals allein verbringen. Das ist nicht schön, aber es ist jetzt einfach so. Es ist das geschehen, was irgendwann geschehen mußte, weil ich keine eigene Familie habe, das war mir immer klar.


    Deshalb werde ich das jetzt auch so annehmen. Das ist der Lauf meines Lebens und ich werde dann sehen, was ich daraus mache.


    Ich wünsche aber allen hier und insbesondere Matthias ein schönes Weihnachtsfest!

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