Wie gehts mir gerade

  • Das ist aber auch eine Unsitte die sich immer weiter verbreitet.
    Da werden Kinder in die Welt gesetzt weil man ja gerne welche haben will (und natürlich auch weil der erste Schritt für die Herstellung ja schließlich auch Spaß macht) um sie dann immer wieder bei den Großeltern abzuliefern. Irgendwie wird vorher gar nicht überlegt das ein Kind ja doch etwas anderes ist als beispielsweise eine Barbie-Puppe. Diese kann man ja auch mal wochenlang irgendwo in eine Ecke legen. Aber Kinder machen halt auch Arbeit. Sind sie noch sehr klein muss man Windeln wechseln und hat oft einige schlaflose Nächte. Aber so etwas ist ja eigentlich bekannt. Man müsste also wissen worauf man sich da einlässt. Man hat ja Verständnis wenn die jungen Eltern ein oder zwei mal im Jahr einen Abend für sich machen. Aber halt nicht laufend. Mit kleinen Kindern ist die Zeit von Disco und Party vorbei.
    Früher gab es das auch nicht. Da mussten die Leute durch und es hat auch funktioniert.
    Wenn man seinen Spaß haben möchte sollte man halt evtl. noch etwas mit dem ersten Kind warten. Spricht ja nichts dagegen, man muss ja nicht gleich mit Anfang 20 Eltern werden. Da ist man ja dann mit Schule und Ausbildung fertig und verdient sein erstes richtiges (eigenes) Geld. Ist ja ok wenn man da Party macht und reist und sich halt allgemein etwas austobt. Und wenn man dies genug getan hat und Kinder bekommt muss man logischerweise auch seine Prioritäten anpassen. Spätestens dann wird aus "ICH" ein "WIR". Kinder sind halt keine Schmuckstücke die man nur bei Bedarf anlegt. Die hat man dann jahrelang "am Hals". Leider scheinen viele am Anfang nicht soweit zu denken.
    Klar.... Babys sind süß. Aber dann bekommen sie ihr Zähne und irgendwann sind es vielleicht mal freche Teenager. Wenn die Leute mal überlegen würden wie sie als junger Mensch waren und wie viel Stress sie ihren Eltern verursacht haben.... ich glaube da würden sich einige zweimal überlegen ob sie wirklich ein Kind haben wollen.

  • Liebe Berit,


    auch mir ging es eine Woche vor seinem Todestag ganz schlecht. Ich hatte mich so in meine Vergangenheit zurückgezogen, dass ich keinen Menschen mehr zugelassen habe (hatte Gott sei Dank in der Woche Urlaub). Ich war so verzweifelt, dass ich auch schon körperliche Beschwerden hatte. Aber......irgendwie habe ich die Woche und seinen Todestag überstanden. An seinem Todestag habe ich ganz bewusst eine Freundin eingeladen, die mich etwas ablenken wollte. Dann wurde es 17.00 Uhr und irgendwie war ich dann erleichtert. Er hatte es geschafft. Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber vor dem Sterben. Ich wusste, dass er um 17:00 Uhr seinen letzten Atemzug hatte und er nun zur Ruhe kommt.
    Wenn es mir jetzt schlecht geht, sage ich mir immer: "Anne letztes Jahr ging es dir viel, viel schlechter" Und irgendwie geht es mir dann wieder besser.


    Liebe Berit, versuche auch an diesem Tag nicht alleine zu sein. Ein anderer Mensch wird dir helfen, ganz bestimmt.



    Ganz liebe Grüße, Anne

  • Hallo, liebe Anne.
    Ich habe geplant, mich an diesem schlimmen Tag mit meiner ältesten Tochter zu treffen. Ich überloege nur noch, ob hier oder ob wir uns in Leipzig treffen, vielleicht einen Kaffee trinken, ein bisschen reden und dann fahre ich wieder nach Hause. Zu Hause ist alles so bedrückend, vor allem, weil mein Mann erst 22.50 Uhr seinen letzten Atemzug gemacht hat. Die Traurigkeit wird wohl den ganzen Abend noch anhalten. Ich habe Angst davor. Aber dann ist ja auch schon dieser Tag bald vorbei und dann habe auch ich alle wichtigen und aufregenden Tage fürs erste Jahr hinter mir. Ich wünsche auch Dir weiterhin viel Kraft und Mut, Deinen Weg weiterzugehen.
    Ich grüße Dich ganz lieb, Berit.

  • ...mir geht's nicht gut. Habe bei der Hitze viel zu lange gearbeitet. ..dabei nichts getrunken. ..kaum gegessen und dafür zum Feierabend rotale Kopfschmerzen bekommen. Ja. Hausgemacht sozusagen. ..jaul
    Nun liege ich flach und die Tränen kullern, weil ich jetzt unbedingt meinen Stiefvater sehen will...seine dicke Patschehand fehlt mir...der witzige Spruch, den er zum tausendsten Mal sagt. ...er fehlt mir so sehr.
    Was für ein bescheidener Tag. Gut, dass ich hoffentlich bald schlafe.

  • Tja....hatte halt nichts dabei....


    Heute nun geht der Trott wieder weiter. ...
    Gott sei Dank. ...muss ich mal so sagen...weine ich auch nicht mehr jeden Tag...da kann man sich noch so fit fühlen. ..aber irgendwie macht der Körper dadurch ja auch immer schlapp. ..und trotzdem wird ja, wie so viele schon schrieben, erwartet, dass man wenigstens 100 Prozent gibt....

  • das ist böse, das sollte so nicht sein, mal liebe Gedanken schicke, hilft nicht wirklich aber wer weiß von so weit weg, alles was bleibt *drück*


    all die Vorfreude und dann auch noch Urlaub das kann ja auch keiner vertragen - würde ja Regens schicken aber dann schimpfen die anderen
    *lächel*

  • Nicht so gut.......gestern den ganzen Tag im Bett verbracht mit mega Migräne.....Eimer am Bett, Schüttelfrost und Kopfschmerzen das ich hätte gegen die Wand rennen können.....und heute spielt der Kreislauf verrückt.......mir ist schwindelig, die Beine sind wie Pudding und vom liegen tut mir alles weh.....werde den heutigen Tag gaaaanz langsam verbringen......... ;( :/ :wacko:

  • Da kann ich mich nur anschließen lb. Mäusi, gute Besserung, ja das ist übel, das kenne ich auch Kopfschmerzen, Schwindel und dann Ko...... ganz ganz übel. Aber am besten man bleibt im Bett liegen und ist vielleicht einbe Hühnersuppe und auch Salzstengel und Cola helfen meist. Also bei mir zumindest.


    Alles alles Gute es wird schon wieder.

  • Kaum zu glauben, dass der letzte Eintrag hier weit über 3 Jahre her ist!


    Also: Wie gehts mir gerade?


    Nun, mein Tag war gut. Dann sah ich vorhin den Mond groß und halb und etwas verschwommen am klaren Nachthimmel und wurde traurig. Aber es war eine Traurigkeit, die keine hässlichen Gefühle hervorbrachte, sondern es war eine "gute" Traurigkeit, etwa so, wie sie bunte Herbstblätter hervorbringen können oder noch wiederkehrende warme Tage im November.


    Erzählte meinem "Mitläufer" heute beim Hunde-Morgenspaziergang, dass ich die Wildgänseflüge am Herbsthimmel dieses Jahr vermisse und wie auf Kommando erschien eine exakte V-Formation dieser Vögel am Himmel und ihre Schreie kamen mir vor wie eine große Bestätigung des Lebens.


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Mir geht es müde und schlapp, denn:


    Mein Vater ist Corona positiv und liegt nun isoliert auf seinem Zimmer im Pflegeheim.
    Ich habe ihn gestern noch besucht und mich womöglich auch angesteckt. Bin jetzt auf jeden Fall schon Kontaktperson.
    Gestern nachmittag habe ich erst einen Termin für Schnelltest bekommen. Da war ich noch negativ.
    Habe mir aus der Apotheke Tests für zu Hause mitgenommen, werde heute noch zu Hause einen Test machen, mal sehen, wie es aussieht.
    Aber ich habe leichte Symptome wie Schlappheit und Ermüdung.


    Vielleicht bringt mich Corona mit Dorit wieder zusammen ??
    Betet mit dem Herrgott für meinen Vater vor allem, dass er es überstehen mag in seinem hohen Alter.
    Da weiss ich nun, warum er sich gestern beim Besuch so niedergeschlagen gefühlt hat, da hatte er schon den Virus in sich.
    Ist nun schon das zweite mal, dass er sich in diesem Pflegeheim mit Corona infiziert hat. Zuletzt im November 2020.


    Matthias auch niedergeschlagen am 5.Oktober 2022

  • Bin müde, gestern bis fast 23 Uhr in der Sitzung der KLP gewesen. Mit tut der Po weh: über 3,5 Stunden auf einem harten Stuhl gesessen. Und die Diskussionen waren auch anstrengend. Als ich nach Hause kam, war es schon kurz vor Zwölf und ich war aufgekratzt. "So muss es den Politikern gehen ..." dachte ich, "ein harter Job ..." dachte ich.


    Und dann dachte ich, dass ich mir für deren Gehalt - oder wie immer man das Geld nennt, das sie erhalten - eigentlich gern den Arsch platt sitzen würde ....... und dann dachte ich:


    "Sicher nicht, das würde ich dann doch auf gar keinen Fall wollen"


    Also gehe ich nicht in die Politik, bleibe hier, mache meine Hausarbeit, Gartenarbeit und die kleine Pension weiter. Das fühlt sich total richtig an. ;)


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • :hmmmm: Ja, wie gehts mir gerade?


    Merke, wie ich dieses Forum liebe und brauche.


    Mein Fenster ist geöffnet und der Abend schaut ruhig herein zu mir.


    Ich hoffe von Herzen, dass es irgendwie - wie auch immer - weitergeht, dass dieses Forum sich wieder öffnen kann, alle Möglichkeiten wieder da sind.


    Und ich hoffe so sehr .......


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Mir gehts grad gar nicht so schlecht:


    Das ewige "Zum-Grab-gehen-zum-Gießen" ist seit Tagen nicht mehr nötig, obwohl: ich mache das nicht ungern. Aber das Gießen von oben hat schon was, auch hier zuhause im Garten.


    Habe letzte Nacht von ihm geträumt, es war einfach nur schön. Mir ist so, als sei er immer wieder um mich hier, auch am Tag.


    Nun, es ist schon lange her ....... und die hier neu Trauernden werden das vielleicht nicht verstehen. Ich liebe ihn immernoch und lebe doch mein Leben weiter. Das allerdings hat etwas gedauert.


    Es braucht Zeit .......


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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Ich habe heute meinen lieben Vater zu Grabe getragen. Es war in der Kapelle wunderbar angerichtet, mit schönen Bildern, alles gemäß dem Thema "Wald und Natur". Eine schöne Ansprache des Pfarrers vor etwa 30 Trauergästen, einige waren über hundert Kilometer angereist. Dann der Weg zum Grab, die Bestattung, es hat gegossen wie aus Eimern. In der einen Hand den Regenschirm, in der anderen die Schaufel mit der Erde. Aber was gehen muß, das geht dann auch. Anschließend Kaffeetrinken im nahegelegenen Gasthaus. Es war auch schön, daß man Menschen mal wiedergesehen hat, die man aufgrund der Entfernung so selten sieht.


    Die Zeremonie und das Zusammensein mit den Menschen, die einen Teil des Lebenswegs mit meinem Vater gegangen sind, hat mir etwas Frieden gegeben. Ich fühle mich besser als in den letzten Tagen.

  • Lieber Ralf,


    "was gehen muss, das geht dann auch ..."


    Diese Erfahrungen der direkten Trauer ganz am Anfang sind so tief. Du bist womöglich "taub und blind" und vieles rauscht an dir vorbei und doch: ganz bestimmte Sachen, auch wenn sie vielleicht Leuten, die nicht so nah am Verstorbenen sind, banal erscheinen, sind ganz konkret für dich, machen es etwas leichter, erträglicher.


    Und wir brauchen dieses Teilen miteinander, egal ob es traurig oder fröhlich ist.


    Du bist nicht allein und das Gefühl, dass dein verstorbener Vater jetzt auch nicht allein ist, dass er zumindest von "seinen Leuten" eine gute Reise gewünscht bekommt und sein Leben auf dieser Erde geehrt wird, das alles ist tröstlich.


    Alles Liebe Frieda



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    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Liebe Frieda,


    ich weiß nicht genau, was Du mit "taub und blind" meinst. Es gab sicher sowohl beim Tod meiner Mutter vor vier Jahren als auch dem Tod meines Vaters Situationen, wo ich meine Umwelt kaum noch wahrgenommen habe und nur noch ziellos umhergelaufen bin. Aber diese Phasen haben nicht lang gedauert, vielleicht wenige Wochen. Was länger andauert, ist, daß man Schmerz empfindet, wenn man in Lebenssituationen ist, die man früher gemeinsam erlebt hat oder Orte besucht, mit denen man Erinnerungen zum Verstorbenen verbindet.


    Die Frage ist, wie schnell ist man in der Lage, in seinem eigenen Leben zu akzeptieren, daß der Verstorbene nicht mehr da ist und seinen Frieden damit findet, daß es so ist und daß es nicht zu ändern ist. Vom Verstand her ist das sicher einfacher als vom Gefühl. Wieviel Kraft hat man, um sein Leben so zu ändern, daß es der neuen Situation Rechnung trägt. Man sollte sich die nötige Zeit geben für diese Änderung, aber man sollte offen dafür sein.


    Ich bin zur Zeit gerade dabei, das zu schaffen, habe aber auch gleichzeitig mit ganz pragmatischen Problemen zu kämpfen, die mein Vater mir hier im Haus hinterlassen hat, weil er irgendwann, wann auch immer, nicht mehr in der Lage war, diese selbst zu lösen und ich das zu der Zeit nicht mitbekommen habe. Daher ist meine Zeit zu trauern auch irgendwie begrenzt und ich muß nach vorne schauen, damit ich hier weiter leben kann. Und dabei muß dann auch wieder gehen, was gehen muß. Sonst gehe ich hier unter. Ich war noch nie zuvor Hausbesitzer und ich muß mich in diese Rolle erst einarbeiten.


    Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das "es muß gehen, was gehen muß" meine.


    Liebe Grüße

    Ralf

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