was bleibt?

  • Ihr Lieben,


    nach über 2 Jahren der Trauer hämmert es in meinem Kopf und in meinem Herzen:


    was bleibt?

    So vieles geht. Mein Allerliebster musste gehen, mein geliebter Hund musste gehen. So viele wunderbare Menschen sind schon nicht mehr hier in diesem meinem Leben. Alles geht, der Frühling, der Sommer ... jeder Tag, Monat, die Jahre und all die Momente gehen, gehen, gehen .... was bleibt?


    Wo geht das alles hin, wenn alles immer wieder geht?


    Was bleibt?


    Die Frage nach dem "Was-bleibt" ist eine Frage ohne Antwort, weil es für uns Sterbliche auf dieser Erde keine Antwort gibt, die wir mit unserer relativ begrenzten Wahrnehmung überhaupt erfassen können.


    Wie denkt ihr darüber? Habt ihr auch ähnliche Gedanken?


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Hallo Frieda,


    ja was bleibt? Gute Frage...........eine Antwort ist sehr schwierig.
    Für mich bleibt "die Liebe ", die ich mit meinem Mann erfahren durfte.
    Was bleibt............die vielen schönen Erinnerungen.....die gehen doch nicht weg.
    Was bleibt............auch die dunkle Trauerwolke..
    Was bleibt............der Glaube, das ich irgendwann zu Sternstaub werde und mit meinem Schatz
    auf einer anderen Weise wieder vereint bin.
    Du hast aber auch wieder ein schwieriges Thema aufgemacht.
    LG Dagmar

  • Ja, was bleibt?


    Ich bleibe!


    Und genau da fängt alles an - immer wieder.


    Du hast recht, liebe @dadei : schwieriges Thema, aber ein Thema, das uns Trauernde betrifft.


    Ich bleibe und was will ich - so ganz letztendlich in meinem Leben?


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Pfffff.....bitte jetzt nicht lachen aber das Erste was mir dazu einfällt.....von mir bleiben tausende von Schreiben in Akten in hunderten Ämtern in Deutschland.....später bestimmt irgend wann mal mikroverfilmt aber in unserem Land geht bei der Bürokratie ja nie was verloren........über meinen Namen werden zukünftige Generationen stolpern ohne zu wissen wer ich bin/war.......


    Hmm ja, ich bin noch da aber was ich will ? Immer noch keinen richtigen Plan.......am liebsten ein ruhiges, zufriedenes Leben. Mich noch einmal dazugehörig fühlen können......nicht einsam und allein sterben zu müssen.....irgendwie meinen Frieden machen können mit mir, mit der jetzigen Situation und mit den von mir in der Vergangeheit gemachten Fehlern.........
    Uff echt schweres Thema......mehr fällt mir jetzt nicht ein.....muss erst nochmal darüber nachdenken......


    LG
    Mäusi

  • "..von mir bleiben tausende von Schreiben in Akten in hunderten Ämtern in Deutschland..."


    @ Mäusi das war auch mein erster Gedanke. So viel Bürokratie und hin und her geschiebe der Dokumente.


    Eine wirkliche Antwort was bleibt habe ich leider nicht. Bisher bleibt eine traurige Familie zurück, die täglich darum kämpft nicht vollends zu verzweifeln und das Leben weiter zu leben.



    LG Dina

  • Ich schau gerade hier so durch und blieb bei diesem Punkt hängen. Ich grübel so oft darüber ... was ist noch da ... was ist gegangen.
    Mit seinem Tod sind fast all meine Träume gestorben. Einen hab ich aber noch. Irgendwann will ich wieder glücklich sein ... und zufrieden. Ich tue gerade nicht so viel dafür, dass es wieder so werden könnte ... bin so erschöpft, kaputt und lustlos ... auch noch nach über 16 Monaten hab ich kaum Energie fürs Leben ... und es geht mir wie Mäusi. Kann mich nirgendwo dazugehörig fühlen. Viele Menschen empfinde ich oft als zu anstrengend und bin meistens einfach froh, wenn ich allein hier in meinem Häuschen sitze.
    Bin aber noch da , - bin geblieben ... aber nicht mehr die, die ich war ... nur Teile von mir. Muss mich wohl wieder irgendwie neu zusammensetzen.
    Was bei mir bleibt, ist die Liebe zu meinem Mann, und die vielen schönen Erinnerungen, natürlich auch die Trauer um ihn und unser verlorenes Leben. Es bleibt aber auch die Hoffnung, dass irgendwann .... alles wieder gut wird.
    Ganz liebe Grüße an euch alle ... :knuddeln:


    „So ist das Leben“ sagt der Clown mit Tränen in den Augen - und malt sich ein Lächeln ins Gesicht

  • Eine wichtge Frage liebe Frieda,
    was bleibt? wie bei vielen anderen auch. Die Liebe, die Erinnerungen an eine wunderbare Zeit und die Hoffnung eines Tages irgendwo wieder zusammen zu sein. Aber es bleibt auch hier auf Erden etwas.
    Unsere Töchter, in ihnen lebt er ein Stück weiter, dieser Gedanke tröstet mich und macht mich froh und dankbar, denn ich weiss nicht alle haben das Glück Kinder zu haben.
    Was hoffentlich bleibt sind Freundschaften, Vertraute, auch neue liebe Menschen die ich seitdem kennenlernen durfte.
    Was bleibt ist mein Wunsch es zu schaffen....
    und das wünsche ich Euch Allen auch
    Jenny

  • Hallo an alle,


    was bleibt....meine Sehnsucht nach meinen Mann ist so stark das ich nicht schlafen kann.
    was bleibt....sind Gute Erinnerrungen und ab und zu auch mal eine Gewitterwolke.
    was bleibt....eine unsagbare Leere in der Wohnung und im Schlafzimmer.Wir haben
    im Bett uns immer noch unterhalten,das ist alles weg.
    was bleibt....ist meine Liebe zu meinen Mann die momentan immer stärker wird.
    ich werde viel von Freunden eingeladen aber kriege es noch nicht fertig
    überall zuzusagen,ich hoffe das ich auch wieder mit teilnehmen kann
    aber ich brauch noch Zeit....
    Ich wünsche allen einen schönen Tag....liebe Grüße Merry

  • Hallo,


    Was bleibt....ihr habt schon vieles aufgezählt was auch bei mir bleiben wird, wie Sehnsucht, Liebe, Trauer...
    Was bleibt in mir, die Spuren die mein liebster Mensch hinterlassen hat in mir, die mich zu dem Menschen gemacht haben der ich heute bin.
    Mein Ziel ist es, dies in meinem Herzen zu bewahren.
    Was bleibt ist eine große Dankbarkeit, dafür das ich wahre Liebe erleben durfte.


    Liebe Grüße Heike

    Es ist kühl. Dein Lächeln strahlt nicht mehr.
    Was bleibt mir? Die Wärme deiner Liebe.
    Die Hoffnung auf dich. Später!

  • Wenn ich über diese Frage nachdenke, dann komme ich letztlich nur zu einem einzigen Wort:


    Nichts.


    Nichts wird bleiben.
    Jedenfalls nichts, das Bestand hat, weder materiell noch immateriell.
    Materiell nicht, weil nicht einmal ein einziges Sandkorn das bleiben wird was es jetzt ist.
    Und immateriell auch nicht, weil auch bewußte Erinnerungen verschwinden werden mit dem Verschwinden derer, in deren Kopf oder Herz sie einmal gewesen sind.


    Wenn überhaupt etwas "bleibt", dann ist es (vielleicht?) der unendliche Prozess der Veränderung, der in seinem Ausmaß und seiner Vielfalt weit außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegt.


    Das mag sich negativ anhören, aber so meine ich es überhaupt nicht.
    Denn es macht mir nur bewußt wie klein und relativ unbedeutend ich bin, macht mich demütig, und führt mich hin zu der Frage, was ich denn dann überhaupt mit/in meinem Leben anfangen soll. Wenn sowieso nichts von Bestand bleibt.
    Die Antwort hierauf ist versteckt in dem kleinen Wort 'relativ'.
    Denn dieses Wort bedeutet, dass alles miteinander in Relation, in Beziehung zueinander steht und deshalb auch nichts davon ohne Bedeutung ist.
    Hört sich vielleicht abgehoben an - von ferne grüßt der kategorische Imperativ von Immanuel Kant ;) - ist aber ein durchaus alltäglicher Trost, denn es heißt für mich, dass nichts sinnlos ist. Und dass ich versuchen kann (und soll), etwas von der Liebe die ich selbst erfahren habe, weiter zu geben, im Leben zu erhalten, und selbst ein positives kleines Sandkorn zu sein.


    In diesem Sinne wünsche ich euch einen positiven Tag - voller Kraft und Geduld mit euch und dem Leben.

    ..........

    And if you don't know where you're going

    Any road will take you there

  • was bleibt, ist ein stilles glücksgefühl, wenn ich an all jene denke, die nicht mehr bei mir sind.
    eine freude, diese menschen gekannt zu haben, das gefühl, dass sie mein leben bereichert und mitgeprägt habe. überhaupt, allses was bleibt, was mir letztendlich bleibt, sind gefühle und gedanken, empfindungen, wenn all das körperliche weg ist. und diese dinge bleiben zumindest so lange, wie ich existiere.


    nur von ganz wenigen menschen bleiben große dinge und werke, an die man sich auch noch in generationen erinnern wird. aber das ist für mich nicht wichtig. wichtig für mich ist mein kleiner mikrokosmos, meine menschen, die ich liebe, auch wenn sie gestorben sind.


    der schlußsatz aus dem film "ghost, nachricht von sam" lautet: ... und die liebe im innern, die nimmt man mit ...
    es ist die liebe, die bleibt!

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten


    Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich jederzeit sehen können

  • Liebe Lonie,


    du schreibst mir aus der Seele. :knuddeln:


    "die Liebe im Inneren" - das ist mein größter Schatz.


    Ich weiss es genau, dass diese tiefe Liebe meine "Fahrkarte" sein wird, nämlich dann, wenn auch ich auf die Reise in die Unendlichkeit gehen werde. Und bis dahin werde ich noch mehr davon "sammeln".


    AL Frieda


    ......................................................


    "Wir können der Tatsache nicht ausweichen,
    dass jede einzelne Handlung, die wir tun,
    ihre Auswirkung auf das Ganze hat."


    Albert Einstein

  • Alles und Nichts, so spontan gesagt.
    In mir aber so vieles, das ich nie mit einfachen, wenigen Worten ausdrücken kann.
    Es bleibt das, was schon immer war, es bleibt das was es darin an Veränderungen gegeben hat.
    Jedes Saatkorn das nicht verfallen ist, jede Blume die je gepflanzt, in ihrem sein neue Samen wirft.
    Jedes Lächeln, jeders liebe Wort das einen anderen etwas glücklicher macht/e.
    So lange an einen Menschen gedacht wird, wird er bleiben, nichts ist wirkiche verloren.


    Es bleibt egal wie auch immer, in mir, dann auch und weiter, in meinen Kindern, den Kindern die durch mich beeinflusst - so lange es Menschen geben wird.


    Und dann, dann nehme ich die Frage so für mich, was bleibt, da ist die Liebe, in mir, die Hoffnung auf ein weiter, wie auch immer, wohin auch immer.
    All die Erinnerungen an ein Leben das schön sein kann, da braucht es den Mut, es wieder schön werden zu lassen.
    Da braucht es die Kraft und den Glauben daran.
    Was mir geblieben ist, so viel, das Lachen, das auch seines war, das auch meine Tochter trägt.


    Was nach mir bleibt, was ich hinterlassen werde.
    Es werden keine Reichtümer sein, keine ggroßen Werke, nichts, das anderen in ferner Zeit etwas sagen würde, geben könnte.
    Aber ich hinterlasse auch eine LIebe, die weiter getragen werden kann, Eigenarten, die übernommen wurden.
    Gedanken die ich teilte, die weiter gedacht hervorbringen können.


    Es bleibt das Unglaubliche, das weiter atmen, das schaffen können, wie so viele vor mir geschafft haben.



    Am Ende aber da zählt, was ist, was ich daraus zu machen gedenke, ich im Kreislauf von was auch immer,
    Es bleibt da mein Weg, der ja noch nicht zu Ende ist, noch gegangen werden muss, bis zu meinem Ende.


    Und das Wissen, das ich morgen, nächste Woche, nächstes Jahr eine andere Antwort geben würde.
    Keine Antwort habe eventuell.
    Wenn ich mich morgens frage würde, was sollte ich tun, das bleibt, das mir wichtig ist - da wäre nichts wichtiges.


    Ich möchte dann leben, und lachen - wenn schon nichts bleibt, dann soll wenigstens das gut sein, was ist, egal was das Schiksal so entscheidet, dem Elend entgegen lächeln, damit es nicht die gesamte Macht über mein Leben bekommt.


    Ich möchte so leben, das ich morgen alles ebenso tun würde wie gestern.



    Nach noch einmal lesen und kurz darüber anchdenken - löschen, ich sollte meine Worte einfach löschen. Die Frage aller Fragen nach dem warum etwas ist, wie es ist - was bleibt - weil ich ebenso wenig weiß, was kommt.
    Weil mich alle Fragen von dem ablenken was ich wirklich tun sollte, möchte.
    Aus einem Nichts, in ein Nichts, ein Nichts das bleiben würde, da wäre ich bei der Frage, nach dem Sinn des Lebens.
    Dann hätte ich die Antwort - keinen.
    Was aber täte ich dann, mit all dem Schönen das in meinem Leben sein durfte, das ich nicht missen wollte, es erlebt zu haben.


    Und nun gehe ich mit einem Lächeln ins Bett.
    In mir, Glaube, Liebe, Hoffnung.


    Nichts davon ist zu erfassen und doch ist es.
    Ich wünsche uns allen den Frieden der Nacht, einen Tag ohne Tränen, mit wenigstens einem kleinen Lächeln im Gesicht - einem Funken Hoffnung und unendliche Liebe im Herzen.

  • Was bleibt ...ist die Erkenntnis.


    Die Erkenntnis das man nichts planen kann, das doch alles anders kommt...so wie es wohl worherbestimmt ist
    Die Erkenntnis das ich bis zu diesem Ereignis sehr viel Glück, Freude und Liebe in meinem Leben hatte
    Die Erkenntnis das mich alles hadern nicht weiterbringt...ich bleibe stehen wenn ich nicht selber den ersten Schritt voran mache.
    Die Erkenntnis das die Welt sich weiterdreht...auch wenn sie für mich noch still steht.
    Die Erkenntnis das Leben und Sterben zusammen gehören.....


    Was bleibt ist die Liebe!
    Was bleibt ist die Sehnsucht .
    Was bleibt ist die Hoffnung darauf das ich irgendwann den Sinn erkenne .
    Was bleibt ist das Gestern, die Erinnerung ... an so viele schöne Tage, Wochen, Jahre....

    Alles verändert sich, mit dem der neben einem ist oder neben einem fehlt.
    In meiner Trauer wohnt die Liebe

  • Was bleibt?
    Erinnerungen.
    Sehnsucht.
    Schmerz.
    Alles was die Kinder von dir gelernt haben und was sie an ihre Kinder weitergeben werden.
    Die Wärme deiner Umarmungen.
    Meine Zwiesprache mit dir.
    Die Hoffnung auf deine Fürsorge aus dem Jenseits.
    Ich bleibe. Alleine aber ich bleibe. Zumindest noch für eine ungewisse Zeit.
    Und so lange ich bleibe bleibst auch du.


    Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nachdem zarten Gesetz der Seelenwanderung das im Reich der Liebe herrscht.


    Honoré de Balzac



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