MEIN VATER DER IST TOT !!

  • Hallo Ihr lieben Mittrauernde,


    ich nenne euch einmal nicht einzeln beim Namen. Ja ich habe nun das 5.Weihnachten und Neujahr ohne meine liebe Partnerin Dorit und nun auch das 2.Weihnachten ganz allein (nun auch ohne meinen Vater) hinter mich bringen müssen und iach habe sehr häufig die Kirche, einen Ort der Besinnung und der Ruhe, aufgesucht und am Heiligabend bei der Christvesper waren sehr viele Besucher in der Kirche und das Kirchenorchester mit dem Chor hat eine sehr feierlich/wihnchtliche Athmosphäre vermittelt.

    Mein Vater und auch meine Dorit hätten sich in dieser Athmosphäre genuaso wie ich mich auch wohl gefühlt.

    Imposant auch die beiden hohen Weihnachtsbäume links und rechts vom Altar. Dort in der Kirche nwar unter den Besuchern auch der ehemalige Hausarzt meines Vaters und das erinnerte mioch so an die Zeit zurück,


    Und dann erst das Weihnachtsoratorium ein wahrer Genuss des Zuhörens und Zusehens. So waren es gelungene Abwechslungen, ansonsten habe ich die Festtage zu Hause wieder allein verbracht.

    Aber das Ansehen der alten Aufnahmen vom Silvesterball mit Dorit im Hotel am Kurpark in Bad Hersfeld war eine Abwechslung auch zu Hause am Silvesterabend. Und so ganz einsam war ich da nicht, wenn auch die anderen Krach machten und ich ging früh zu Bett, wurde aber dann zum Jahreswechsel munter, als es draussen besonders laut wurde.


    Ansonsten war ich an 3 Feiertagen im Restaurant zum Mittagstisch, einmal mit einem Bekannten sogar. Aber schliesslich ist Dorits Stimme jeden Tag bei mir und natürlich auch Vaters Stimme.


    Nun ist das Neue Jahr gekommen und es ging alles so weiter wie im alten Jahr. Dabei wartet die Hauptarbeit immer noch auf mich, der Einbau des neuen Heizkessels mit Heizung. Daran denke ich jetzt gar nicht.

    Zumindest habe ich jetzt einen Ölradaitor, dass auch die ausgefallene Heizung beim Umbau kommen kann.


    Dann grüsse ich euch alle und wünsche ein gutes Neues Jahr. Ein erträgliches Jahr in der Trauer uns allen.


    Matthiasweihnachtsbäume_kirche2.jpg

    weihnachtsoratorium.jpg

  • Lieber Vater im Himmel,


    gestern war der 04.Januar und es war gestern wieder 14 Monate vergangen, seit Du beerdigt worden bist.

    Ja ich sitze hier und höre Deine und Dorits Stimme von den Videos und das ist es, was mich beruhigt.

    Ansonsten bin ich in einer inneren Zerwühltheit ob des Alleinseins nach Euer aller grausamen Tod.

    Ich muss raus, auf den Friedhof, dort halte ich es noch aus.


    Ich war heute zwar in der Kutscherstube in Gesellschaft, es war wieder sehr voll. Nun werde ich bald zum zweiten Mal zum Friedhof aufbrechen. Gerade habe ich eben etwas telefoniert, es hat mch aber nicht wirklich abgelenkt, da das Alleinsein durch die Gespräche nur verstärkt wurden.


    Ich bin jetzt in Aufbruchsstimmung zum zwiten Friedhofsbesuch, ich muss dorthin. Ich weiss gar nicht, ob ich lieber Deine oder Dorits Stimme hören möchte.

    Wenn ich Dir, lieber Vater so schreibe, höre ich lieber Deine Stimme.

    Am Montag früh muss ich gleich den Augenarzt anrufen wegne den Tropfen. Denn dann muss ich noch ein Taxi bestellen.


    So machts gut für heute


    In Liebe

    Matthias

  • Hallo Matthias ,


    mir fehlt mein Papa auch und heute ist es zwei Monate her . Es tröstet mich das ich nicht alleine diesen Weg gehen muss. Auch wenn ich lesen muss das dieser Weg sehr lange gehen wird...bzw. geht . Leider liegt der Friedwald wo mein Papa seine ruhe gefunden hat weit weg und ich kann leider mehrfach Täglich hinfahren. Leider habe ich nur wenige Fotos von meinem Papa und Videos habe ich leider überhaupt nicht. Dies macht mich sehr traurig Ihn nicht mehr zu sehen zu fühlen usw.

    Ich hoffe das sich der Schmerz wandelt aber glaube daran nicht wirklich bis jetzt. Es ist sehr schwer das Leben weiterzuleben ohne Ihn. Wird sich das mal ändern ?

    Habe ein Tagebuch angefangen wo ich Abends mein Tag für meinen Papa festhalte und Ihm erzähle wie mein Tag war ...Auch das Tägliche Gebet mit Ihm habe ich seit dem Jahreswechsel gestartet. Ich hoffe somit bewusster mit meiner Trauer umgehen zu können , aber ob das Hilft kann ich nicht sagen.


    MtG

    Nafus

    Einmal editiert, zuletzt von Nafus () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hallo Nafus,


    ich bin froh, dass ich auch von meiner Partnerin Dorit sowie natürlich auch von meinem Vater Photos und Videos habe. Das macht sie wieder lebendig in virtueller Hinsicht.

    Real sind sie leider irdisch tot und ich musste bei meinem Vater und vorher schon bei meiner Partnerin Dorit zuschauen, wie diese beigesetzt wurden.

    Das macht einem auch bewusst, wie es einem selbst mal ergehen wird.

    Ich sitze gerade beim Ortopäden im Wartezimmer und das befindet sich in unmittelbarer Nähe zu dem Bürgersteig, auf dem meine Partnerin an jenem 13.Mai 2019 mit Herzstillstannd niedergefallen war.

    Es ist eben besonders schlimm, einsam auf der Welt zu sein und zugeseehen haben zu müssen, wie alle Angehörigen tot und begraben wurden.

    Ich glaube, aus so einer Trauer kommt man nicht heraus und es gab bei mir seit Dorits endgültigem Tod am 20.Mai 2019 ebenso wie nach dem Tod meines Vaters viele Therapien, aber sie haben alle eines gemeinsam:

    Man bekommt seine Verstorbenen nicht wieder zurück. Ich helfe mir, indem ich mir den Trauerschmerz von der Seele schreibe und am PC im Hintergrund die Videos mit der Stimme der Verstorbenen ablaufen lassen.

    Ich wünsche Dir, dass wenigstens einige Fotos Dir etwas helfen.


    Liebe Grüsse

    Matthias

  • Lieber Vater,


    mit viel Glück und etwas Mut habe ich es doch noch geschafft und eine Karte fürs Neujahrskonzert gekauft. Und dafür musste ich mitten in der Innenstadt parken und als ich zurückkam, sah ich die Bescherung. Die Strasse ab Kreisverkehr Bahnhof bis zum Nappenplatz war komplett dicht, überall Traktoren und LKW. Dann habe ich moch mit einem Mitleidenden, der auch dort parkend festhing, abgesprochen und wir sind quer zwischen den LKW und einem Fussgängerweg durchgefahren und haben es über den Nappenplatz 'nach draussen', raus aus dem Chaos geschafft. Ich hätte, als ich diese Kolonne ringsherum sah, es nicht mehr für möglich gehalten, wieder nach Hause zu kommen. Und sogar mit Eintrittskarte fürs Neujahrskonzert am Sonntag in der Stadtkirche.


    Ich weiss nicht, ob ich es wage, doch noch zum Friedhof zu fahren. Ich versuche es einfach mal, umdrehen kann ich auf der Hauptsttrrasse immer noch.

    Wenn man sich überlegt, dass das noch die ganze Woche so gehen soll.



    Ich habe es doch versprochen, Eure Grabstätten regelmässig zu pflegen.


    Soviel von diesem verrückten Montag

  • Hallo Matthias ,


    ich habe noch zwei Videos gefunden ( dank meiner Nichte ) vom letzten Jahr im Sommer. Ich habe mir das angesehen und es fühlte sich sehr schön an Ihn zu hören zu sehen und in eine Art zu spüren.

    Alleine fühle ich mich auch seit dem Tod meines Papa´s mit meiner Trauer und den Schmerzen. Glaube das kann mir keiner wirklich nehmen ( zumindest fühle ich es so ) .

    Vielleicht kannst du den Arzt wechseln wenn dir das zu schwer wird.

    Ich habe mich am nächsten Tag auf die Couch gelegt wo mein Papa gestorben ist , es fühlte sich erst schlimm an , dann aber auch vertraut in einer Hinsicht. Glaube es ist auch was anderes wenn ein Mensch zu Hause stirb als an einen "Fremden Ort" Schlimm finde ich nur das man sich nicht verabschieden konnte.

    Das treib mich im Moment um, Ihm nicht sagen zu könne das ich in Lieb habe und immer lieben werde.


    Ein Tagebuch führe ich auch , mir scheint das auch was zu bringen hoffe ich zumindest.


    Wir gehen alle diesen Weg zurück ins Leben glaube ich und es wird für alle nicht einfach werden. Aber hier trifft man auf andere die auch diesen schweren Weg gehen müssen.


    MtG

    Nafus

  • Hallo Nafus,


    ich habe natürlich von meiner Partnerin, der Dorit, viel mehr Videos als von meinem Vater.

    Ich habe mit meiner Partnerin Dorit und meinem Vater die letzten Angehörigen in meiner Nähe verloren.


    Lasse ich die Videos von meiner Dorit im Hintergrund laufen, dann ist es beinahe so wiue früher, meine Dorit sie ist bei mir.

    Schön für Dich, dass Du noch Angehörige in Deiner Nähe hast. Ich habe diese leider noicht mehr.


    Im Schreiben über meinen Trauerschmerz da versuche ich, meinen Schmerz abzubauen. Das gelingt beio mir, solange ich schreibe.

    Wehe aber, ich komme wieder in eine Ruhephase und muss mich mit der Alltagsroutine herumschlagen, da brennen bwi mir beinahe alle Sicherungen durch.


    Und dabei hält das normale Leben schon jede Menge Stress Situationen bereit. Am Montag da wäre ich beinahe nicht mehr nach Hause gekommen, wenn

    ich nicht einen Schleichweg entdeckt hätte. Sonst wäre ich am Parkplatz festgehangen, dioe Strasse war durch LKW und Traktoren blockiert.


    Ich besuche auh jede Menge Internet gedenkseiten, auf denen ich Kerzen anzünde. Da gibt es z.B. die gedenkseiten.de


    Hier im Forum kann man sich vor allem über seine tiefe Trauer auslassen. Ich tue dies nun schon seit über 4 Jahren, aber der Verlust aller meiner

    Angehörigen er tut so weh. Natürlich belastet sehr der Verlustt meines Vaters und auch ich konnte mich nicht von ihm verabschieden.

    Aber der Verlust meiner Partnerin er macht mich selbst nach beinahe 5 Jahren immer noch kaputt vor Trauerschmerz.


    Andere haben irgendeinen Menschen in der Nähe. Wenn ich meine Cousine anrufe, die ist immer beschäftigt mit hemann, Kinden und Enkelkindern.

    Mir hat man dieses Glück leider nciht beschieden.


    LG Matthias

  • Ihr Lieben im Himmel,


    zur Zeit bin ich wieder im Trauerloch. Nachdem ich den Kamera-TV-PC neu installiert hatte, glaubte ich ein wenig an ein Bessersein. Aber der Tag gestern er hat mich wiedre sehr heruntergezogen.

    In dem ehemaligen Domizil von Dorit und mir bin ich gestern gewesen und war enttäuscht. Keine Matrioschkas mehr im Fenster udn auch keine Blumen mehr, nur die alte Gardine sie hing noch und die Jalousie sie hing windschief daher. Einen ehemaligen bekannten Mieter hab ich auch getroffen und gesprochen.

    Hab mich an die alten, schönen Zeiten mit Dorit zurückerinnert, leider aber auch an den Schmerz über Dorits Unglückstod.

    Heute ist der Trauerschmerz geblieben. Das Leben es ist und bleibt einsam und leer.

    Termin beim Optiker habe ich storniert, als ich die wirklichen Brillenpreise erfahren habe.


    Soviel von Matthias

  • Hallo Matthias ,

    ja Trost zu finden in dieser Zeit ist nicht einfach, hast du schon mal an ein Haustier gedacht ? Ich habe immer Katzen toll gefunden. Habe auch die Katze von meinem Bruder etwas gepflegt die letzten Wochen.

    Leider musste diese am Freitag eingeschläfert werden, die Verletzung die Sie erlitten hatte war doch zu groß..

    Kannst du deiner Cousine nicht einen netten Brief schreiben oder eine Mail ? Ich stehe aktuell mit der Seelsorge über Mail in Kontakt ( Chat ist wohl auch möglich ) und über die via-Trauerbegleitung , versuchen kann

    man es zumindest würde ich sagen. Ich bin allerdings erst am Anfang von meinem Prozess , daher kann ich dir nicht sagen ob es etwas bringt oder nicht.


    MtG

    Nafus

  • Hallo Matthias,


    ich möchte mich nur kurz zu dem Thema Brillen und Optiker äußern, das Du angesprochen hast: Ich bin selbst stark kurzsichtig und auf eine Gleitsichtbrille angewiesen. Kurz vor der Corona-Zeit in Jahre 2020 habe ich mir eine neue Gleitsichtbrille bestellt. Mit -6.5 Dioptrien auf einem Auge war ich berechtigt, nach ärztl. Verordnung einen Zuschuss von meiner Krankenkasse zu bekommen. Der Kostenvorschlag für die Zuzahlung für eine Gleitsichtbrille mit Gläsern mittlerer Qualität und voller Entspiegelung bei Apollo betrug ca. 350-400 €. Das habe ich als völlig überzogen zurückgewiesen und bin dann nach ca. 30-45 min. Verhandlung mit einer Zuzahlung von 108 € herausgegangen.


    Wie ich vorher schon vermutet hatte ist die Marge und somit auch der Verhandlungsspielraum bei Brillenpreisen extrem hoch. Das sollte man wissen.


    Liebe Grüße

    Ralf

  • Hallo, Matthias,


    heute ist mein erster Tag in diesem Forum...wie oft habe ich mich vor den PC gesetzt, wenn ich einfach nicht weiterwusste - der Registrierungskram hat mich völlig aggressiv gemacht und ich dachte dann, wenn du das jetzt so sehr hasst, dass du es nicht hinbekommst, dann ist das auch nicht der Weg... ok, heute hat es geklappt, beim ersten Versuch in diesem Forum... und ich fasste Vertrauen durch eine Begrüßungstext, wobei ich jetzt gar nicht mehr weiß, wo ich ihn gelesen hab, aber der Verfasser hieß glaube ich Mäusi... ok, und dann war dein Eintrag oben auf einer Liste und ich habe mir einige Seiten durchgelesen. Gleich am Anfang dachte ich, die Trauer um deinen Vater, der ja erfreulicherweise ein hohes Alter erreicht hatte, hat dich so aus dem Gleichgewicht gebracht, weil du nicht lange vorher deine Partnerin verloren hattest, mit ihr zusammen hättest du das alles sicher auf ganz andere Weise durchgestanden, wenn ein geliebter und dich liebender Mensch dir zur Seite steht, kannst du so vieles besser bewältigen. Und da treffen sich unserer Erfahrungen - es ist nun ein Jahr und zwei Monate her, dass meinem über alles geliebten Mann das Herz versagte. Seitdem gehe ich durch die Welt als andere- ich habe das Glück eine große Familie zu haben und einige davon können gut trösten, vor allem meine jüngere Tochter, andere erfassen die Dimension nicht, aber ich weiß ja selbst wie schwer es ist anderen bei Schicksalsschlägen so zu helfen, dass es sie erreicht. Am schlimmsten empfand ich in dem vergangenen Jahr die Menschen, die wünschen, dass man schnellmöglichst "normal" ist, was auch immer das sein mag. Wie soll das gehen? Diejenige, die ich mit meinem Mann war, hatte eine Zukunft mit ihm. Er hat soviel garbeitet in seinem Leben und war mir immer ein guter Mann, darüber hinaus ein guter Vater, Großvater und Schwiegersohn.Und nun denke ich, wir hätten uns viel mehr Zeit nur für uns nehmen müssen, meine Mutter ist letzte Woche 90 geworden, mein Mann stand kurz vor dem 67.Geburtstag. Er hätte so verdient mit weißem Bart auf all das zu schauen, was er durch seine Kraft und Liebe geschaffen hat... er war so ein guter Mensch... Ich denke, das Gefühl, das mich vor allem beherrscht, wenn ich ins dunkle Loch falle, ist Verlorenheit, ohne ihn in dieser Welt, was soll das? Trotz der Vielen, an die ich mich wenden könnte. Und ich denke so geht es dir auch durch den Verlust von Dorit. Vielleich hätte ich vieles von dem hier unter "Vorstellung" schreiben sollen, aber was du geschrieben hast und die Antworten der anderen darauf, hat mich frei gemacht zu erzählen. Denn mit Fremden habe ich bis vor ein zwei Monaten gar nicht darüber sprechen können, das mein Mann nicht mehr lebt, vielleicht, weil es sich einfach schrecklich anhört und ich es gar nicht wahr haben will und er sowieso mein Hauptgesprächspartner ist.Okay, an dieser Stelle will ich erst mal schließen, es hat gut getan, das einfach niederzuschreiben und ich danke allen hier, dass es die Gelegenheit dafür gibt.


    Liebe Grüße

    AnHe

    • Offizieller Beitrag

    Liebe AnHe,


    ich bin ganz still geworden, als ich diese deine Zeilen las. Ja, ich weiss, ich weiss es ja, wie es ist, wenn der Allerliebste, mit dem du dein Leben gelebt und alles zusammen geplant hast nicht mehr neben dir steht.


    "Er hätte es so verdient mit einem weißen Bart auf all das zu schauen ..." schreibst du, und auch ich fühle genau das so sehr.


    Mein Mann ist mit 63 Jahren aus diesem Leben gegangen, mußte gehen ... und wir hatten so vieles vor, ich sah ihn tatsächlich im Geiste oben unterm Dach in seiner Werkstatt sitzen .... mit langem weissen Bart und weissen Haaren ....


    Ich kann dich also wirklich verstehen und wünsche dir, dass du hier bei uns etwas Hilfe bekommst, deinen schweren Weg weiterzugehen.


    Alles Liebe Frieda

  • Liebe Frieda,


    vielen Dank...vermutlich hätte ich erst diese Worte von dir lesen sollen vor dem Eintrag über den "Shittag", der für dich ein guter Tag war.

    Denn tatsächlich denke ich, dass man am besten verstanden wird von Menschen, deren Verlust auf dergleichen Ebene eingetreten ist. Meine Kinder und Enkel haben

    den guten Vater und Opa verloren, und sie haben sehr gelitten, aber ihr Leben ändert sich dadurch nicht so, sie dürfen es weiter leben wie gewohnt (Gott sei Dank) ihnen wird schwer ums Herz, wenn ich alleine bei ihnen anreise, denn mein Mann und ich waren im Privatleben immer zusammen. Ostern meinte meine Tochter: "Mama, es tut mir so leid, das sagen zu müssen, ich freue mich so, dass du da bist, aber zugleich vermisse ich Papa so sehr." Doch ich war froh, dass sie das aussprach und das habe ich ihr auch gesagt, ich bin glücklich, wenn sie mit mir immer den Papa sieht und vermisst, ich wäre trauriger, wenn sie das nicht so empfände. Ich fühle ihn ja immer bei mir und bin deshalb froh, wenn auch mein Gegenüber ihn sieht.

    Ein schwieriges Verhältnis habe ich zu meiner 90jährigen Mutter, aber dazu erzähle ich beim nächsten Mal. Man merkt, wie das Schreiben hier zugleich entlastet und anstrengend ist. Ich weiß ja nicht, wie es dir und den anderen da geht. Ok, auch hier zum Schluss ein Dankeschön an euch, denn wenn einem innerlich wieder so schwer zu Mute wird, ist es doch ein kleiner Ausweg sich hinzusetzen und es denen zu erzählen, die es nicht müde sind davon zu hören, weil sie sich in ähnlichen Situationen befinden.


    Alles Liebe und Gute

    Angelika

  • Liebe AnHe,

    liebe Frieda,


    es ist immer wieder schön zu lesen, wenn Ihr so wertschätzend über Eure Männer sprecht. Wie erfüllend muss das auch für sie gewesen sein, auf das, was sie geleistet haben, zurückzublicken und sagen zu können, dass sie was geschaffen haben.


    Ich für meinen Teil kann das leider überhaupt nicht sagen. Ich habe weder etwas in meinem Leben geschaffen, noch gibt es irgendjemanden, der mal zu mir gesagt hat, dass ich irgendwas besonderes gemacht oder erreicht habe. Ich kann mich auch gut daran erinnern, dass mir zu meinem 50. Geburtstag nicht ein einziger Mensch zum Geburtstag gratuliert hat. Ich meine, das sagt doch auch schon alles aus, oder? Klar, liegt das natürlich nur an mir selbst, schließlich muss ich mein Leben selbst verantworten, aber irgendwie fand ich das schon sehr bezeichnend.


    Viele Grüße

    Euer Frank

  • Hallo Frank,


    deine Sätze haben mich sofort daran erinnert, dass ich nicht gerade auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken kann. Das liegt nicht nur an meinem eigenen Wesen, sondern auch am Standesdünkel meiner Eltern, die mich mit der Schule überfordert haben. Rückblickend muss ich leider zu dem Ergebnis kommen, dass mein Leben eigentlich überwiegend eine Kompromisslösung ist. Und dass ich meinen Eltern zwar für Vieles dankbar bin, jedoch nicht stolz auf sie im wahrsten Sinne des Wortes sein kann. Um so mehr denke ich immer wieder an die Empfehlung meines mit 18 Jahren verstorbenen Patenkindes, nämlich an die Bereitschaft, sich auch an den kleinen Dingen des Alltags zu erfreuen.


    Liebe Grüße


    Uli

  • Das tröstet mich, dass ich damit nicht alleine bin. Auch mich hat die Schule heillos überfordert, wobei ich im Grunde nie ein schlechter Schüler war, allerdings Probleme mit einem Lehrer hatte, der mir die Schule zur Hölle gemacht hat. Letztlich bin ich meinen Weg gegangen, aber der war sehr steinig. Und halt auch nichts besonderes. Aber ich werde versuchen, mich auch an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. Schwer genug, selbst die heute noch zu finden. Die großen Steine mitten auf dem Weg sind dagegen nicht zu übersehen.


    Haltet die Ohren steif.


    Euer Frank

  • Ja, der steinige Weg ist die richtige Formulierung. In meiner Schulzeit hatte ich weniger mit Lehrern als mehr mit meinen ehrgeizigen Eltern Probleme sowie typbedingt mit einigen Mitschülern. Auch mein Weg im Berufsleben war oft steinig. Jeder von uns hat sein Kteuz zu tragen. Jeden Morgen freue ich mich auf meine Tasse Kaffee, obwohl ich im Herbst meines Lebens angekommen bin. Aber ich vergesse dabei nicht, dass mein Patenkind sich nur über wenige Lebensjahre freuen konnte.


    Haltet euch tapfer und bleibt gesund! Uli

  • Hallo,


    ich habe schon einige Zeit hier nicht mehr gepostet, Ich hatte viel um die Ohren. Meine neue Heizung wurde eingebaut und es gibt noch Probleme mit einem tropfenden Schornstein.

    Jetzt warte ich auf eine Sanitärfirma, mein oberer Toilettenanschluss ist leck und das Rohr wird getauscht werden müssen.

    Meine Geburtstagsfeier hab ich auch gemacht. Nun ist die Heizung auch komplett mit Einbau bezahlt.


    Den Mauersalpeter wollte ich entfernen, was mir leider ganz misslungen ist. Mehr verschmiert als wie wegbekommen habe ich. Alles es läuft schlecht und ich bin morgens schon müde,

    obwohl ich nchts gut schlafe.


    Den Tod meiner lieben Angehörigen diesen Tod werde ich sicher in meinem noch verbleibenden natürlichen Leben nicht überwinden können.

    Ich lese immer vioel von Anderen, die trotz Trauer immer noch Familie haben, die trösten können. Das Glück habe ich leider überhaipt nicht.

    Ich sitez hier ganz allein udn einsam und frage mich ernsthaft, wann es doch einmal vorbei sein möge.


    Dorthin zu kommen, wo meine lieben Angehörigen schon sind. Auf dem Friedhof da fühle ich mich noch wohl, dort treffe ich meine liebsten Angehörigen schon jetzt.


    So das wollte ich nach einiger Zeit auch mal wieder loswerden.


    Matthias

  • hallo Frank und Uli,

    Eure Worte haben mich sehr traurig und betroffen gemacht. Es kommt doch nicht drauf an ob und was man geschafft hat sondern darauf ob jemand empathisch, sympathisch, sozial und und und ist. Bei mir jedenfalls. Wisst Ihr, ich hab eine schlimme erste Ehe hinter mir, habe trotzdem 22 Jahre durchgehalten, auch wegen meiner Kinder. Ich habe zu allem ja und amen gesagt bis ich an einem Punkt war wo es einfach nicht mehr ging.

    Seitdem bin ich neugeboren, mein jetziger Mann ist ein Sonnenschein, hat immer gute Laune, sieht alles immer positiv, hat für alles immer eine Lösung.

    seitdem weiss ich das Leben erst recht zu schätzen und deshalb tun mir Eure Worte sehr weh.


    LG

    Sabine

  • Liebe Sabine!


    Da bin ich ganz bei Dir. Es ist nur leider zumeist das Maß, mit dem die Anderen messen. Da haben sich mittlerweile hunderte von Geschichten angesammelt bei denen ich nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Ich habe z.B. mal ein ganz schwieriges Studium begonnen. Musste viel Geld dafür bezahlen und zwei Jahre hart büffeln. Und dann schreibe ich in der einen Klausur 45% und in der anderen Klausur 49,5%. Eine 5 hätte ich mündlich ausgleichen können. Aber bei der anderen hätte ich 0,5% mehr gebraucht. Nun musste ich nochmal ein Jahr zusätzlich dranhängen und auch bezahlen. Habe dann den Dozenten darauf angesprochen, der mir unmissverständlich zu verstehen gab, dass man ja ein gewisses Niveau erreichen möchte, an das ich wohl nicht rankomme. Das zieht sich bei mir wie ein roter Faden durchs Leben. Würde auch lieber von Erfolgen berichten. Die blieben nur meistens aus.


    Liebe Grüße

    Frank

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