MEIN VATER DER IST TOT !!

  • Ihr Lieben,

    das Gefühl, daß beim Tod eines wirklich geliebten Menschen ein großer Teil von einem selbst mitstirbt, ist mir nicht fremd. Ja, das Leben ist einmalig und das macht den Tod so furchtbar. Er bendet dieses Leben und das ist unumkehrbar. Nichts kann das ändern, wie sehr man sich das auch wünscht. Man findet sich in einem Leben wieder, das man so nicht wollte, das sich fremd anfühlt. Die Verbindung zum Verstorbenen halten, egal welche Rituale einem dabei helfen, das ist auch mir sehr wichtig. Es ist mein sicherer Hafen, meine Kraftquelle. Oft hört und liest man " du mußt loslassen ". Was für eine Aussage ! Wir mußten ja loslassen und das war nicht freiwillig ! Was ich möchte und darf ist festhalten und bewahren, den geliebten Menschen in den Gedanken und im Herzen. Das schließt offen sein für Neues nicht aus, braucht aber Zeit und Menschen, die das verstehen. Gerade wenn man weiter keine eigene Familie oder engen Freundeskreis hat, kann das sehr schwer sein. Frieda schrieb in einem anderen Artikel wie groß das Gefühl ist, geliebt zu werden. Aber gerade dieses Gefühl ist manchmal verloren gegangen. Da ist niemand mehr, der uneingeschränkt für einen da ist, den es wirklich interessiert, wie es einem geht. Jeder Trauerfall ist anders, die Umstände damit umgehen zu können sind anders. Was würden unsere Verstorbenen sich wünschen ? Muß ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich weiter traurig bin, weil er dann nicht frei ist ? Die Antwort für mich heißt nein, ich darf traurig sein und er wäre froh, wenn er noch leben dürfte. Nun muß ich den Weg weiter gehen und er ist immer in mir. Dankbar bin ich für Menschen, die mich dabei begleiten. Manchmal fällt es mir schwer auf sie zuzugehen, ist es doch so anders, aber es lohnt sich.

    L.G.Emmi

    • Offizieller Beitrag

    Ihr Lieben,


    ich weiss noch davon, wie ich in der ersten Zeit nach dem Tod meines Liebsten mich so aufs Bett legte, wie auch er in seinem Sterben gelegen hatte und die Augen schloss. Ich stellte mir vor - und wünschte es auch von Herzen - ebenfalls zu sterben, ihm nachzufliegen in den Tod. Es fühlte sich tröstlich an, ich wollte ihm nah sein.


    Ganz langsam kam das Leben wieder zurück zu mir und ich hatte gerade in schweren Momenten das Gefühl, dass er seinen Arm um meine Schultern legte. Weinte oft und lief und lief mit dem Hund durch die Natur.


    Was für eine Erfahrung. Nie hätte ich gedacht, dass mich das Schicksal so hart treffen würde.


    Heute nach all den Jahren gibt es immernoch diese Momente. Aber zugleich spüre ich, dass das Leben sehr sicher weitergeht - auch für ihn und auch für meine verstorbene Großmutter, meine Mutter, so viele geliebte Freunde .......



    Durch diese Gewissheit, dass der Tod zwar scheidet, aber das Leben auf einer anderen Ebene weiter geht, habe ich die Kraft gefunden, mein Leben als etwas sehr Kostbares zu sehen.


    ALFrieda

  • Lieber Matthias,


    es freut mich, daß Du einen Menschen gefunden hast, den Du offenbar regelmäßig auf dem Friedhof triffst und den Du sogar einen guten Freund nennst. Das ist doch schon mal etwas.


    Ist meine Situation so viel besser als deine? Ich habe einen einzigen Cousin hier im Ort, der mir auf der Beerdigung sagte, daß wir beide jetzt die Letzten hier mit unserem Familiennamen sind. Alle anderen Cousins und Cousinen wohnen auch nicht mehr hier, weil das Leben auf dem Land für viele nicht mehr attraktiv ist.


    Ich hatte in der Situation in der Pflege meiner Eltern auch über Jahre den Kontakt zu meinen Verwandten und Freunden verloren. Aber ich habe den Kontakt nach dem Tod meines Vaters wieder aufgenommen. Jeder von diesen hat verstanden, daß ich in der vergangenen Zeit keinen Antrieb gefunden habe, mich zu melden. Grundsätzlich kann man sich immer wieder bei Menschen melden, zu denen man den Kontakt verloren hat, auch noch nach Jahren. In den allermeisten Fällen fällt das auf fruchtbaren Boden und man findet eine Basis zu guten und hilfreichen Gesprächen.


    Man muß nur bereit sein, in seinem eigenen Leben nicht nur nach hinten, sondern auch nach vorne zu sehen. Sicherlich ist das in der ersten Zeit nach einem Todesfall schwer, aber normalerweise sollte das nach einigen Monaten möglich sein, wenn man das will. Wenn man es nicht will, auch nach Jahren noch nicht, ist das auch OK, jeder darf so leben, wie er möchte, nur sollte er dann auch dazu stehen und nicht nur äußere Umstände für seine Lebenssituation verantwortlich machen.


    Wenn deine Cousine ein wichtiges Gespräch hatte, als sie angerufen hat, kann das nicht tatsächlich auch so gewesen sein? Wieso rufst Du sie nicht zurück, wenn sie schon versucht hat, dich zu kontaktieren? Es gibt zu diesem Thema ein ironisches Sprichwort: Warum einfach, wenn es kompliziert geht?


    Lieber Matthias, frage dich mal, ob Du wirklich zukünftig so weiterleben möchtest. Wenn ja, dann ist ja offenbar der Leidensdruck (noch) nicht zu groß, wenn nicht, findest Du ganz sicher hier ganz viel Hilfe, wenn Du sie nur annimmst.


    Liebe Grüße

    Ralf

  • Ihr lieben,


    ich weiss ja, ihr wollt mir helfen, aber der Leidensdruck durch den Tod all meiner Angehörigen den spüre ich jeden neuen Tag, wenn ich mcih in einen neuen leeren Tag hineinquälen muss. Heute war es eigentlcih genauso und das, obwohl ich den vielen Neuschnee gesehen habe und erst einmal raus bin zum Schnee schieben. In der Kirche beim Gottesdienst kamen unweigetlich die Tränen, ich habe für all meine Verstorbenen gebetet.


    Es ist für jemanden wie mich für andere schwer nachvollziehbar, die nicht so einsam wie ich sind. Die Trauer ist sicher für jeden ein tragischer Schmerz, aber sie kommt jeden Tag wie ein Boomerang zurück, wenn ich an all die schönen Reisen und die gemeinsamen schönen Stunden mit meiner Partnerin udn auch mit meinem Vater zurückdenke, die es nicht mehr geben wird.


    Es waren die 3 Gottesdienste in der Kirche am 5.November (Trauergottesidnest), am 26.November (Totensonntagsfottesdienst) und heute der Adventsgottesdienst, die mir i meiner Trauer Struktur und Rückhalt gegeben haben.

    Auch heute habe ich mich mit einem Bekannten zum gemeinsamen Spaziergang um den verschneiten Burgsee udn auf dem Weihnachtsmarkt getroffen, aber es war eben nicht das Gleiche wie früher mit Dorit oder mit meinem Vater. Das waren meine nächsten Angehörigen und diese sind nun nur noch auf dem Friedhof für mich zu besuchen.


    Aber es gibt ja die vielen Videoaufzeichnungen von meiner lieben Dorit, ich schaue mir jeden Tag zum Mittagessen und Abendessen Videos von den vielen Erlebnissen udn Reien mit meinen Verstorbenen an und so hole ich sie mir in mein Leben zurück. Fremde Menschen, auch meine Cousinen, könenn das nicht erstzen, wenn ich auch mit ihnen natürlich dne Kontakt suche und z.T. auch finde.


    Liebe Grüsse an Alle

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Matthias,

    ich lese Deine Beiträge schon eine ganze Weile und ganz ehrlich, manchmal mit sehr gemischten Gefühlen.....vorab möchte ich erstmal sagen das ich Dich in gewisser Weise verstehen kann, denn nach dem Tod meiner Mama bin ich auch ganz alleine zurück geblieben....ich habe niemanden mehr.....ich habe meinen Mann, mein Kind, meinen Papa und zuletzt 2013 meine Mama verloren......auch wir waren immer eine Einheit haben zusammen viele Reisen unternommen und waren auch sonst immer zusammen. Umso mehr hat mich der Verlust getroffen. Ich kann auch verstehen wenn Du sagst das ein gemeinsamer Spaziergang mit einem Bekannten nicht das Gleiche ist wie mit jemandem von Deiner Familie....das Gefühl kenne ich nur zu gut.......man kommt sich wie das einzige grüne Männchen inmitten von nur roten Männchen vor.....man ist dabei und dann doch wieder nicht.......auch bei mir hat die tiefe, tiefe Trauer sehr lange angehalten aber es nützt nichts, das Leben geht weiter . Wenn Du ehrlich bist, weisst Du ganz tief in Dir drin das die ständige Konfrontation mit den Videos Dir Deine Familie nicht zurück bringt.....ich weiss, es ist schwer sich das einzugestehen.


    Hast Du Dich mal gefragt wie Deine Liebsten reagieren würden, wenn Sie Dich jetzt so sehen könnten ? Wie sie reagieren würden wenn sie sehen würden wie sehr Du Dich quälst ? Hätten sie Verständnis dafür ? Meiner Meinung nach nicht, denn sie würden nur Dein Bestes wollen....sie würden nicht wollen das Du Dich so quälst......

    Und was ist, wenn es stimmt das die Verstorbenen nicht zur Ruhe kommen können, wenn wir ihnen nicht in gewisser Weise ihre Ruhe gönnen.....wenn es ihnen dort wo sie jetzt sind nicht gut geht wenn sie uns leiden sehen ? Keiner von uns weiss ja ob es zwischen Himmel und Erde nicht doch eine Verbindung gibt.....


    In den ersten Jahren fühlte ich mich auch extrem einsam und ja manchmal auch heute noch wenn ich mal wieder gesundheitliche Probleme habe und niemand da ist der sich um mich kümmert wie es meine Familie getan hätte....man muss überall alleine durch und das ist manchmal extrem schwer......heute ist es so, dass ich eher sage ich bin alleine statt einsam....hat lange gedauert was aber nicht heißen soll das auch hin und wieder Einsamkeit aufkommt......

    Ich habe hier in meinem Wohnzimmer Fotos von meiner Familie aufgestellt, nicht viele aber sie stehen auf dem Regal....inzwischen kann ich sie mit Freude anstatt mit Wehmut ansehen und mir ist bewusst das es nie wieder so sein wird....oder vielleicht doch ?

    Ich mache kein Geheimnis draus das ich mir frühzeitig Hilfe durch einen Psychologen gesucht habe, denn mir ging es wie Dir, in meinem Kopf herrschte der Gedanke vor das es nie wieder so sein wird.....inzwischen habe ich gelernt, dass es nur an mir liegt ob ich dieses Gefühl der Zugehörigkeit ( welches mir völlig verloren gegangen ist ) wieder spüren kann/möchte......dazu ist es aber notwendig das ICH Menschen an mich heranlasse, das ICH es in der Hand habe jemanden zu finden mit dem es wieder so werden könnte nämlich jemanden zu finden zu dem ich mich wieder zugehörig fühle.......und ganz ehrlich das muss man können und wollen und ja, es ist eine harte Nummer und bedeutet viel Arbeit an sich selbst.


    Ich weiss nicht so recht was ich Dir raten soll, denn ich urteile über Trauernde nicht dazu habe ich das selbst zu oft erlebt aber hast Du mal darüber nachgedacht etwas zu ändern ? Zum Beispiel Dich nicht täglich mit den Videos zu konfrontieren sonder evtl. nur am Wochenende ( die können sehr lang sein wenn das Gefühl der Einsamkeit sich breit macht ) oder die Friedhofsbesuche nicht mehr täglich zu machen ? Ja, mir ist bewusst das das schwer ist aber es wäre ein Anfang.sich sozusagen zu lösen. Diesen Satz " geh unter Menschen " lasse ich absichtlich weg weil er nichts bringt wenn man keinen großen Bekanntenkreis hat......das Thema Psychologe kam ja auch schon mal auf ich kann dazu nur sagen das es mir hilft und die beste Entscheidung war......

    In einem Punkt gebe ich Dir Recht, niemand kann einem das ersetzen was man verloren hat denn eine Familie ist eine Familie aber es ist nicht in Stein gemeißelt das es nicht wieder zumindest ansatzweise so werden kann....


    LG

    Mäusi

  • Mäusi spricht mir aus der Seele. Matthias, das Leben ist immer das was man draus selber macht. Ich denke Du bist so in Deiner eigenen Welt drin das andere Menschen gar nicht erst versuchen engeren Kontakt mit Dir aufzunehmen. Du willst gar nichts ändern, Du magst es genauso wie es ist.

    Es gibt soviele Trauergruppen, Vereine, Angebote z.B. von der VHS, irgendwas wirds doch für Dich auch geben.

    Und ich glaube auch das Deine Verstorbenen dieses Leben nicht für gut befänden, ich würde nicht wollen das SO um mich getrauert würde, ich finde das nicht gesund.

    Ich weiss das Dir diese Posts nicht gefallen, aber mir tut Deine Einsamkeit sehr leid.


    Sabine

  • Ihr Lieben, vor allem mäusi,


    um es kurz zu machen, da ich jetzt gerade ein neues Garagenrolltor installiert bekomme.

    Natürlich befindet man ioch in einem Leben drin, welches aber eben ohne einen nahen Menschen stattffindet. Selbst an einem Tag wie heuet, wi ich die Monteure

    an der Garage habe und auch mithelfen muss, da ist niemand mehr da, dem man erzählen kann, was sich getan hat, keine Partnerin, kein Vater, alles nur Leere.


    Das Abspielen der Videos wird mir NIEMAND abgewöhnen können. Soll ich etwa zu Hause ohne einen menschlichen Kontakt, nur unter Fremden selbst im eigenen Haus mich befinden.

    Diese Videos brinegn mir doch meine vertrauten Stimmen wieder zurück. Und der Friedhof ist doch die einzige Freude, die ich im Leben noch habe.

    Selbst im Telefonat mit anderen Angehörigen von Verstorbenen erfahre ich immer wieder, wie wichtig ihnen der Friedhofsbesuch ist. Dort treffe ich wieder auf meine Verstorbenen, das

    was von ihnen irdisch noch übriggeblieben ist.


    Jetzt muss ich wieder raus zu meinem Garagentor. Aber trotzdem vielen Dank für Eure Bemühungen, mir zu helfen.

    Ich habe Roland Kachler gelesen 'Damit aus meiner Trauer Liebe wird' und das hat mir meinen Weg in dem Umgang mit der Trauer auch das Ansehen und verinnerlichen von Photos der

    Verstorbenen. Ich möchte Euch dieses Buch empfehlen.


    Trauervereine haben mir leider wenig gebracht. Ich habe Trauercafe und Psychologen aufgesucht, die könen doch die Veretorbenen nicht wieder zurückbringen, die Videos könne es in gewisser

    Weise.


    Liebe Grüsse

    Matthias

  • Lieber Matthias,


    Ich kann nur für mich sprechen, aber gerade weil wir beide uns in ähnlichen Situationen befinden, kann ich dich in vielem sehr gut verstehen. Ich habe auch mein Elternhaus geerbt und kann es nachfühlen, wie zermürbend es ist, wenn man sich in seiner Trauer auch immer wieder mit pragmatischen Dingen wie Schäden am Haus beschäftigen muß. Als wenn man nicht schon genug Probleme hätte. Sei dir sicher, ich verstehe dich sehr gut. Mir geht es ähnlich.


    Auch wenn ich vielleicht mal kritisch hinterfrage, wie du mit deiner Trauer umgehst, ich würde niemals so weit gehen, dir das Anschauen der Videos abgewöhnen zu wollen. Wenn es dir Frieden gibt, dann mach es so! So lange wie du willst! Versteh mich bitte aber auch, ich kenne dich noch nicht gut genug, um dir immer zielgenaue Ratschläge geben zu können. Vielleicht ist auch mal ein Vorschlag daneben, aber ich kann es halt nicht besser. Ich möchte einfach nur, daß du nicht mehr so leiden mußt. Und da sage ich halt, was mir in den Sinn kommt. Ich hoffe, es stört dich nicht.


    Ich werde für dich beten, daß du auf irgendeine Weise (wie auch immer) ein schönes Weihnachtsfest erleben kannst. Gott segne dich und die Seele deines Vaters und deiner liebsten Dorit.


    Viele liebe Grüße

    Ralf

  • Guten Abend,


    ich lese im Moment viel mit und schreiben fällt mir immer noch sehr schwer ,auch das hier kann ich nur unter Tränen schreiben.

    Mein Papa ist leider plötzlich und unerwartet verstorben , dass ganze ich jetzt 6 Wochen her und ich komme damit nicht klar.

    Warum jetzt , Warum er , Warum ich ....er ist/war sehr wichtig für mich gewesen. Ihn nicht mehr zu sehen ( mehrfach Täglich ) ist schwer

    und schmerzt in mir drin ...

    Wir haben immer viel zusammen gemacht und uns gegenseitig unterstützt.

    Wie ich das jetzt alles schaffen soll weiß ich aktuell nicht...


    Wird der Schmerz irgendwann anders oder gewöhnt sich der Körper daran ?


    Bin für jeden Tipp und Trick dankbar...


    MfG

    Nafus

    • Offizieller Beitrag

    Ach liebe(r) Nafus, Tipps und Tricks ... die Trauer ist so persönlich wie der eigene Fingerabdruck, die eigene DNA.


    Zunächst einmal heiße ich dich ganz herzlich willkommen in unserem Forum und sende dir all mein Mitgefühl.


    Egal wie groß deine Schmerzen jetzt sind und wie sehr du leidest, eines kann ich dir versprechen: es wird besser werden!


    Manchmal hilft es schon, sich den Schmerz und die inneren und äußeren Qualen von der Seele zu schreiben. Mir selbst hat das sehr geholfen und auch, dass ich mich in diesem Forum nicht allein gefühlt habe.


    Es ist oft sehr schwer, sich mit Freunden und Verwandten über die eigene Trauer auszutauschen. Viele Menschen scheuen sich davor.


    So hoffe ich, dass auch du hier Hilfe und Erleichterung erfährst.


    Alles Liebe Frieda

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend Nafus,


    willkommen hier im Trauerforum, auch wenn der Anlass ein Trauriger ist. Gebe Dir Zeit, Deine Trauer in Worte zu fassen. Es wird Dir bald gelingen!


    Gruß

    dry

  • Hallo zusammen ,

    danke für die freundliche Aufnahme auch wenn der Anlass für mich immer noch sehr schlimm ist.


    Ich versuche mir Zeit zu nehmen auch wenn das nicht einfach ist. Es ist halt nichts mehr wie es gewesen ist.

    Und seit dem Tag ist alles so schwer für mich , selbst kleine Sachen bekomme ich nur sehr schwer "gelöst"

    Ich bin seit dem Tag sehr vergesslich geworden ...was vorher gar nicht der Fall war.


    Vergesse das Auto abzuschließen , oder das Licht aus zu machen etc.

    Ich hoffe dass das irgendwann wieder besser wird ...


    MfG

    Nafus

    • Offizieller Beitrag

    Es wird besser! Habe Vertrauen in Dir selbst und gebe Dir die Zeit. Diese Dinge sind im Moment sekundär. Primär ist Deine Trauer :)

  • Hallo dry,


    ich wünsche es mir zumindest. Aktuell ist das leider nicht der Fall und geht in die andere Richtung. Der Tag gestern war für mich schlimm...zu sehen das mein lieber Papa nicht mehr da ist ...zu sehen das einer fehlt .... zu wissen das er nicht mehr wieder kommt...die Fragen die mich quälen ...Warum , Wieso ...

    Es ist alles so schwer zu sehen das die Familien zusammenkommen und bei uns einer fehlt ...


    MfG

    Nafus

  • Zeit zwei Tagen geht es bei nur noch Bergab mit kleinen Hubbeln . Ich fühle mich so kraftlos und so schwach . Vor lauter Schmerzen könnte ich verrückt werden.

    Selbst meine Mutter ( die das besser zu verkraften scheind als ich ) kann mich nicht wieder "hoch holen"

    Gestern war ich das erste mal wieder seit mein Papa gestorben ist arbeiten. Das war überhaupt nicht schön. Ich habe sehr viel geweint und konnte so gerade meine Aufgaben erfüllen.
    Am Abend bin ich immer wieder bei meiner Mama und wir schauen fern. Aufgrund starker Kopfschmerzen müsste ich mich vorzeitig ins Bett begeben , die Nacht kaum geschlafen und dann ging auch schon der Wecker.

    Heute in der zweiten Frühschicht ging es wieder schlecht los. Zum Glück konnte ich einem Kollegen mein Herz ausschütten und bekam kleine Gedankenanstöße "Hubbel" aber seit 3 Std. geht es wieder runter und tiefer als sonst.

    Mein Augen Tränen und ich wimmere nur so vor mich hin. Ich weiß nicht mehr weiter was ich noch machen soll damit das mit der Trauer besser wird. Der Innere Schmerz ist fast nicht auszuhalten....

    Wie kann man das Menschen nur antun....

    Ich erbitte eure Hilfe was hilft in der Trauer ? Weinen soll gut sein aber dass zieht mich dann noch tiefer runter....Soll ich lange weinen und/oder schreiben bzw. wimmern

    Was hat euch geholfen damit fertig zu werden.? Warum tut man das mir/uns nur an ?


    Bin für jede Hilfe / Kontakt / Mittel / Erfahrungen dankbar ;(

  • Hallo Nafus, den wahren Rat hat hier wohl keiner, jeder der in tiefer Traufer versunken ist reagiert anders, in seinem Können in seiner Zeit.

    Die Trauer kommen lassen wie sie kommt, egal ob weinen, schreien, alles kann den Schmerz lindern wenn auch nicht immer sofort und auch nicht von dauer.

    Die Phasen kommen und gehen wie die Wellen im Meer.

    Mal hoch, mal flacher und manches mal scheint etwas wie Stillstand aber dann findet die Bewegung wohl tiefer darunter statt.


    Ich habe alles getan, erst die Ruhe selbst, alles nicht fassen können, nicht realisieren nicht annehmen wollen mich komplett dem verweigert was man so von mir erwartet hätte.

    Dann kamen die Tränen und wollten gar nicht mehr aufhören zu fließen - die Gedaken wie im Alleingang unterwegs.

    Die Trauernden Fragen die sich auftaten und keine Antworten finden und wenn dann nicht akzeptieren konnten.


    Am Ende aller Weigerung habe ich alles kommen lassen, es kommt ja doch.

    Ich habe mir das meißte von der Seele geschrieben in einem Tagebuch hier im Vorforum und im Chat einfach nur gelesen was tun andere, was hilft, einfach nur lesen das ich nicht allein bin, nicht dem Wahn verfalle, es gibt so viele die Trauern die man um sich herum seltener findet weil viele einfach nicht darüber reden, wenn dann auf Unverstehen stoßen - einen mit Floskeln zuschütten und alles nur noch schlimmer machen.


    Gleichgesinnte sind bei aller Traurigkeit oft die, die zuhören können und einfach verstehen durch eigenes erleben müssen.


    Und gerade diese Festtage machen alles um so schwerer - man kann nicht weglaufen wenn die Gedanken ein Eigenleben haben und man ihnen nicht mehr mächtig ist.

    Manchen hilft ja Arbeit, raus aus dem Haus anderes sehen Ablenkung sich auch etwas anders konzentrieren müssen.

    Ja manchen und andere können damit gar nicht, finden nicht einmal die Kraft das Haus überhuapt zu verlassen - rein in die Welt der anderen wie es auf einmal scheint.


    Ein liebes Willkommen hier bei uns jedenfalls und die Kraft da durch zu finden - in deiner Zeit, in seinem Können und Menschen die einfach da sind und wenn sie auch nicht verstehen dann einfach ansprechbar.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

  • hallo Nafus,

    ich war vor 5 Jahren in derselben Situation, mein über alles geliebter Papa ist gestorben. Er war allerdings so krank das wir ihm alle gewünscht haben das er geht. Trotzdem war er weg. Ich habe an seinem Todestag morgens geträumt er steht an unserem Fenster, lächelt und winkt mir nochmal zu. Ich glaube eigentlich nicht an Esotherik oder so, aber das hat mir enorm geholfen. Die erste Zeit war schlimm, alles hat an ihn erinnert, jeder Tag ging irgendwie zu Ende. Ich habe noch eine Schwester und wir waren beide Papakinder (ja, auch mit 60 noch). Mir hat es sehr geholfen über ihn zu reden, schöne Zeiten drüber zu reden und nach einiger Zeit Fotos anzugucken (erste Zeit ging nicht). Das machen wir noch heute, immer wieder und uns hilft es.

    Irgendwie muss man durch diese Zeit, jeder auf seine Weise. Es tut mir sehr leid für Dich.


    LG

    Sabine

  • Hallo Funny , hallo Sabine ,


    vielen Dank für eure Antwort . Ich versuche auch mir überall Infos zu holen , lesen Beitrage , schaue Videos , spreche mit guten Freuden und habe in der Silvesternacht im Bett mit einen Art Tagebuch angefangen wo ich meinem Papa erzähle wie mein Tag gewesen ist und versuche mich an Erinnerung zu erinnern und schreibe sie auf . Bis jetzt sind es leider nicht viele die ich aufgeschrieben habe. Auch habe ich begonnen zu beten und spreche viel mit Ihm.

    Zum Glück ging es auf der Arbeit bis jetzt jeden Tag etwas besser. Auch meine Kollegen habe verständnis und viele kannten meinen Papa noch vom einem alten Betrieb wo ich vor 20 Jahren auch angefangen habe. Dieser Betrieb wurde aber leider geschlossen.

    Jetzt sind viele so wie ich in einem anderen Betrieb seit 2 Jahren. Dank der größe der Firma konnte ich gestern auch mir über den Arbeitgeber mir Hilfe organisieren. Die soll nächste Woche anlaufen. Wie werden sehen.

    Aktuell habe ich morgentliches Tief wo ich viel Weine und komme ( wenn ich nicht muss ) erst gegen mittag aus dem Bett. Ich kann aber zeitweise noch gut schlafen was die schönste Zeit am Tag für mich ist , denn da ist alles noch in Ordnung für mich. Über den Tag ist es schwankend , wenn ich alleine bin denke ich viel darüber nach und mache mir sorgen um die Zukunft . Auch tauchen dann wieder fragen auf wieso , warum , was habe ich falsch gemacht, hätte ich doch ....

    Zum Abend hin geben ich einen Art Tagesbericht an meine Freunde per Sprachnachricht wieder und erfahre auch darüber ggf. rückmeldung. Ich glaube wichtig ist es für mich mit anderen zu schreiben bzw. darüber zu sprechen. Face to Face ist das von vielen Tränen und wimmern begleitet , daher versuche ich viel über die Sprachnachrichten zu machen. Aber auch da weine ich das ein oder andere mal noch.
    Ich glaube das das bei mir auch in Wellen kommt und diese unterschiedlich hoch sind. Das dies aber mehrfach am Tag wechselt ist für mich nur schwer zu ertragen.


    Die Zeit ist das was ich nicht ändern kann , obwohl ich es gerne würde wollen.

    Er fehlt mir und ein Leben kann ich mir aktuell nicht vorstellen ohne meinen Papa .... Lebe z.zt von Tag zu Tag und hoffe das diese Gefühle nicht so stark werden das ich was dummes mache , weil ich keine anderen Ausweg sehe.


    MtG

    Nafus

  • Das liest sich für mich erst einmal positiv, so traurig das doch auch alles ist.

    Alles ist besser als Nichts und ich freue ich darüber das du dich so sehr damit beschäftigst denn nur wer ignoriert und nichts tut hat schon verloren.

    Einfach weiter in deiner Zeit und deinem Können - ich wünsche dir das es Linderung bringt und auch Antworten in dir selbst zu finden und den Frieden den es braucht.


    Und Dummheiten machen ist schwerer als man denkt - solange es nur bei einem Gedanken bleibt, davon gehe ich doch stark aus.

    Wenn du aber merkst das dir alles zu schwer wird, zuviel dann sollte man über weitere Hilfe nachdenken.


    Von mir ein liebes *drück* in diesen Mittwoch.


    Mit einer lieben Umärmelung,

    Funny.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!